Bottrop. . Wenn die einjährige Landfesförderung ausläuft, springt die Stadt vorübergehend ein. Neue Mittel sollen aus einem neuen Landesprogramm kommen.

„Das Stadtteilbüro hat sich etabliert“, freut sich Cornelia Kavermann, Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft Soziale Brennpunkte (AGSB). Die AG ist Trägerin des Stadtteilbüros Batenbrock, das erst im Januar an der Horster Straße eröffnet worden ist. Noch bis Ende Januar wird es aus dem Landesprogramm „NRW hält zusammen – für ein Leben ohne Armut und Ausgrenzung“ gefördert. Die Arbeit der beiden Quartiersmanagerinnen Barbara Josfeld und Letife Timar wird aber auch danach weitergehen.

„Die Stadt springt vorübergehend ein“, erklärt Cornelia Kavermann. Sie wird zunächst das Geld für den Weiterbetrieb des Stadtteilbüros geben, bis eine künftige Förderung durch die neue Landesregierung geklärt ist. Das Förderprogramm „NRW hält zusammen“, ist mit dem Regierungswechsel ausgelaufen, soll aber wohl eine Neuauflage erfahren mit dem Programm „Starke Quartiere – starke Menschen“, von der auch die AG Soziale Brennpunkte gerne profitieren möchte.

Und auch die Stadt ist daran interessiert. „Das Stadtteilbüro ist ein zentraler Baustein“, erklärt Moritz Brunecker vom Sozialamt der Stadt. Er hat gerade das Integrierte Handlungskonzept für den Stadtteil Batenbrock erarbeitet, das ein Gesamtvolumen von 5,96 Millionen Euro für fünf Jahre hat. Es soll die Lebensqualität verbessern und helfen, Armut und Ausgrenzung zu bekämpfen. Die Stadt erhofft sich vom Land eine Förderung von 85 bis 90 Prozent. Das Stadtteilbüro spielt in dem Konzept eine besondere Rolle und soll langfristig erhalten bleiben als niederschwellige Anlaufstelle für die Bürger des Stadtteils.

Müttercafé läuft gut

So wie das seit der Eröffnung im Laufe des Jahres immer häufiger der Fall gewesen sei. „Es gibt immer mehr Gespräche zwischen Tür und Angel“, freut sich Cornelia Kavermann. „Die Leute kommen vorbei und suchen das Gespräch. Auch das Müttercafé hat sich nach anfänglichen Schwierigkeiten inzwischen gut etabliert.“

Ein großer Erfolg sei das Fest im Batenbrockpark gewesen. Dazu hatten die beiden Quartiersmanagerinnen Ende September eingeladen. Das Fest war eine Idee der Bürger. Die hatten sich nämlich für ihren Stadtteil etwas mehr Leben in ihrem Park gewünscht.

Barbara Josfeld und Letife Timar bleiben auch im neuen Jahr die Ansprechpartnerinnen im Stadtteilbüro, selbst wenn es im Stadtteil demnächst eine zweite Anlaufstelle für die Bürger geben soll. Im Rahmen des Integrierten Handlungskonzepts will die Stadt nämlich in der alten Sparkasse an der Prosperstraße mit einer Dependance einen zweiten zentralen Treffpunkt für Batenbrock-Süd schaffen.

>>>FÖRDERUNG AB MITTE 2018

Vergangene Woche hat der Rat das Integrierte Handlungskonzept als Bewerbung beim Programm „Starke Quartiere - starke Menschen“ endgültig auf die Reise gebracht. Die Stadt erhofft sich eine Teilnahme ab Mitte des nächsten Jahres und eine Fördersumme von knapp fünf Millionen Euro.

Die Stadt hatte zuvor bei ihrer Sozialraumanalyse festgestellt, dass der Bereich Batenbrock-Südwest besonders viele Probleme aufweist. Hier leben besonders viele Migranten, besonders viele Familien mit Kindern und besonders viele Bezieher von Transferleistungen.