Bottrop. . Ausstellung mit 300 Fotos von Zechen und Kokereien des Künstlerpaares. Kulturausschuss billigt „Last-Minute-Ticket“ für Schüler und Studenten

Das Museum Quadrat zeigt nächstes Jahr vor der Schließung des Bergwerks Prosper-Haniel die Ausstellung „Kohle“ von Bernd und Hilla Becher, Begründer der gleichnamigen Fotokunst-Schule. Das Jahresprogramm des Museums wurde gestern im Kulturausschuss ebenso vorgestellt wie Pläne für ein „Last-Minute-Ticket“ für Schüler und Stundeten.

Das Quadrat hat im kommenden Jahr gleich zwei Ausstellungs-Anlässe zu würdigen: das Bergbauende und den 130. Geburtstag von Namensgeber Josef Albers. Deshalb werden fast das ganze Jahr über wechselnde Albers-Präsentationen auch mit Werken aus dem eigenen Bestand zu sehen sein.

Von Mai bis September steht eine Wechselausstellung im Zeichen der Industriearchitektur, als dessen Archäologen Bernd und Hilla Becher sich verstanden haben. Sie haben diese Architektur nicht nur dokumentiert und fotografisch inszeniert, sie haben sich auch für ihre Erhaltung eingesetzt, als noch niemand den Begriff Industriekultur benutzte. Sie stritten zum Beispiel gegen den Abriss der Dortmunder Zeche Zollern II, die heute Standort des Industriemuseums des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) ist.

Bernd und Hilla Bechers Industriefotos in Schwarzweiß wurden entdeckt auf der Documenta 1972 und wurden zuerst in den USA und in Frankreich bekannt. 1976 wurde Bernd Becher Professor für Fotografie an der Kunstakademie Düsseldorf. Gemeinsam mit seiner Frau Hilla bildete er etliche Fotokünstler aus und etablierte die später so genannte „Becher-Schule“.

Die Ausstellung wird gesponsert von der RAG-Stiftung, der Brost-Stiftung und der Kunststiftung NRW. Sie ist Teil des Projektes „Kunst und Kohle“, mit dem 16 Museen in der Region gemeinsam das Ende der Kohlewirtschaft im kommenden Jahr kulturell begleiten wollen.

Einhellige Zustimmung für Last-Minute-Ticket

Einhellige Zustimmung im Kulturausschuss erhielt der neue Kulturamtsleiter Andreas Kind für seinen Vorschlag, ab der Saison 2018/19 ein „Last-Minute-Ticket“ für Veranstaltungen aus dem Bottroper Theater- und Konzertprogramm zum Preis von vier Euro für 14- bis 25jährige Besucher einzuführen. Kind: „Unsere Veranstaltungen sind in der Regel gut verkauft, aber oft sind noch Plätze frei. Über diese Plätze können wir gute Theatervorstellungen, Konzerte und Kabarettveranstaltungen einem jungen Publikum zugänglich machen.“

Die Karten können eine Woche vor einer Veranstaltung an der Theaterkasse des Kulturamtes mit dem Schüler- oder Studentenausweis gekauft und im Vorverkauf abgeholt werden. Zu diesem Zeitpunkt hätten die meisten Kartenkäufer ihre Entscheidung schon getroffen, begründete Kind die Fristsetzung. Unabhängig davon soll es die Möglichkeit geben, auch an der Abendkasse noch freie Karten zum kleinen Kurs zu erwerben.

Rabatt gilt nicht für Beststeller

„Das ist ein Versuch, mehr junge Leute in Theater und Konzerte zu holen“, begründet Kulturamtschef Andreas Kind seinen Vorschlag, über den der Rat entscheiden muss. Klar ist schon jetzt: Der Last-Minute-Rabatt wird nicht gelten für die Höhepunkte der Kultur-Szene wie die Shows in der Bergarena auf der Halde und Auftakt und Finale des Festivals „Orgel Plus“