Bottrop. . Entsorger ziehen mit Restmüll gefüllte Biotonnen oder Altpapierbehälter ein. Als Ersatz stellen sie größere graue Tonnen hin. Das wird teurer.

Die Bottroper Entsorgung und Stadtreinigung (Best) geht jetzt etwas strenger gegen Müllsünder vor. Das stadtnahe Unternehmen zieht die Bioabfalltonnen und auch die Altpapierbehälter von Anwohnern ein, wenn sie diese Tonnen wiederholt falsch gefüllt haben.

Als Ersatz stellt die Best den Müllsündern, die ihre Abfälle nicht korrekt trennen, eine größere Restmülltonne vor die Tür. Das bedeutet, dass die Anwohner dann auch mehr bezahlen müssen. Denn für größere Mülltonnen verlangen die städtischen Entsorger ja höhere Gebühren als für die kleineren.

Mehrkosten für Anwohner gehen in die Hunderte

Die Mehrkosten für die Bürger belaufen sich auf über 100 Euro im Jahr. Das hängt davon ab, welche größere Abfalltonne ihnen zugeteilt wird. Dazu ein Beispiel: Nutzen Anwohner eine 60-Liter-Tonne und stellt ihnen die Best eine 120-Liter-Tonne hin, steigen ihre Gebühren von 122,61 Euro auf 245,21 Euro beziehungsweise von 10,21 Euro auf 20,43 Euro je Monat an. Bei einem Wechsel von einer 120-Liter-Tonne auf eine 240-Liter-Tonne steigen die Gebühren schon auf 490,42 Euro im Jahr oder von 20,43 Euro auf 40,86 Euro im Monat.

Wie groß die jeweilige Restmülltonne sein wird, hängt davon ab, wie viele Anwohner in dem Haus leben und welchen Bonus sie bisher für die Nutzung alternativer Tonnen erhalten haben. Grundsätzlich schreibt die Best einen Restmüllumfang von 40 Litern pro Person und Woche vor. Für die gelbe Tonne und die Biotonne gibt es einen Abzug von jeweils zehn Litern, für die Papiertonnen von fünf Litern. Im Idealfall kann ein Anwohner seinen Restmüllumfang so auf 15 Liter verringern.

Nach drei Flaschwürfen nacheinander ist Tonne weg

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Von Norbert Jänecke

Zieht die Best nun zum Beispiel die Biotonne wieder ein, steigt je Bewohner eines Hauses auch deren Restmüllumfang wieder um zehn Liter an. Kamen bisher vier Personen mit einer 60-Liter-Tonne aus, brauchen sie nun bei einem Restmüllumfang von 100 Litern eine 120-Liter-Tonne. Bisher ging die Best mit Falschwürfen in den Mülltonnen duldsamer um. Die Best-Mitarbeiter leerten falsch gefüllte Tonnen bei der Biomüllabfuhr oder bei der Papierabholung zwar nicht, weil es sich ja eigentlich um Restmüll handelt. Per Handzettel oder Aufkleber erhielten die Müllsünder jedoch nur eine Nachricht oder Ermahnung, dass sie ihre Abfälle ordentlich trennen sollen.

Die härtere Gangart der städtischen Entsorger trifft allerdings nur hartnäckige Müllsünder. Die Best zieht die Biotonnen oder Altpapierbehälter erst dann ein, wenn die Anwohner diese bei drei aufeinander folgenden Abfuhrterminen falsch befüllt haben.