Bottrop. . „Männersache“ musiziert ganz ohne klassische Instrumente. Bottrop ist für die Gruppe schon fast eine zweite Heimat.

Bei der vierten Veranstaltung der „LokArt“-Reihe im Lokschuppen geht es zu wie bei einem Boyband-Konzert. Viele junge Mädchen in bedruckten T-Shirts stehen vor der kleinen Bühne, um das Quartett „Männersache“ zu sehen. Roland Streicher, Severin von Rose, Lucas Günzel und Nico Gomez machen A-cappella-Musik. Das bedeutet, ganz ohne Instrumente zu singen und durch ihre Stimmen Melodien und Beats zu erzeugen.

Getroffen haben sich die Musiker 2012. Alle vier studierten in Osnabrück Pop-Musik. Obwohl die vier Jungs nicht aus der Gegend kommen, ist Bottrop mittlerweile ein regelmäßiger Spielort und fast zu einer zweiten Heimat geworden. Beim Nikolausmarkt 2015 waren sie erstmals am Berliner Platz zu Gast. Gebucht und betreut wurden sie damals von Dana Brüning vom Kulturamt.

Umbruch folgt Veränderung

„Schon damals waren wir in einer Umbruchphase, weil wir anfangen wollten, unser Hobby zu einem ernsten Teil unseres Lebens auszubauen“, erinnert sich Severin. Damit einher ging der Wunsch einer eigenen Managerin – das Bündnis zwischen Dana und den Jungs war geboren. Seit ihrem Umbruch hat sich bei „Männersache“ einiges getan. „Wir mussten erst einmal unseren ganz eigenen Sound finden, mit dem wir zufrieden sind und uns identifizieren können“, sagt Nico.

Hatten sich die Vier zunächst auf das Covern bekannter Lieder spezialisiert, tüfteln sie mittlerweile auch an eigenen Songs, die nächstes Jahr herauskommen sollen. „Wir kommen alle aus unterschiedlichen Musikrichtungen und Bands, das bedeutet, dass wir vier Frontsänger sind, die alle ihren eigenen Kopf haben“, schmunzelt Roland. „Deshalb wird auch manchmal diskutiert. Außer beim Arrangieren unserer Songs. Da sind wir uns immer einig und ziehen an einem Strang.“

Es gibt auch Vorurteile

Dieser Zusammenhalt macht den Erfolg des Quartetts aus. Bis jetzt haben sie schon an vielen Wettbewerben teilgenommen und können einen erfolgreichen Auftritt bei der Fernsehsendung „It’s Showtime“ auf Sat1 auf ihrem Konto verbuchen. Trotz allem haben die Jungs auch mit Vorurteilen zu kämpfen. „Viele Leute können sich unter a cappella nichts vorstellen“, sagt Lucas. „Doch sobald sie etwas von uns gehört haben, ändern sie ihre Meinung meistens. Hierzulande ist das Genre ‚a cappella‘ ohne weitere Subkategorien, wir möchten aber der Pop-Musik zugeteilt werden. Wir machen nicht nur Gute-Laune-Musik wie die Wise Guys, sondern möchten als richtige Band gelten.“

Augenscheinlich mit großem Erfolg; das Konzert im Lokschuppen war gut besucht. Lucas: „Bottrop war immer sehr gut zu uns. Die Atmosphäre hier ist besonders und die Leute einfach nett. Wir sind immer wieder gerne hier.“