Bottrop. . Seit April sind die Aufzüge zu den Gleisen außer Betrieb. Immer neue Termine für die Inbetriebnahme sind ergebnislos verstrichen. Jetzt soll der OB eingreifen

  • Seit April sind die Aufzüge zu den Gleisen am Hauoptbahnhof außer Betrieb
  • Bahn sagt: Wir warten auf den Hersteller. Hersteller sagt: Wir warten auf die Bahn
  • Jetzt soll Oberbürgermeister Bernd Tischler die Sache in Bewegung bringen

Pendler am Hauptbahnhof können eine unendliche Geschichte erzählen. Im Mittelpunkt stehen zwei Aufzüge, die seit mehr als einem halben Jahr nicht mehr fahren. Hauptdarsteller sind zwei große deutsche Konzerne, deren Kerngeschäft Bewegung ist. In Bottrop bewegen beide gerade nichts.

Die Aufzüge am Hauptbahnhof hatten schon 2016 für mancherlei Verdruss gesorgt, als vor allem der zu den Gleisen 1 und 2 nach Essen und Oberhausen immer wieder stillstand. Vandalismus hat immer wieder für Stillstand gesorgt, beklagte damals die Bahn-Tochter Station & Service. Als im Frühjahr auch der andere Aufzug schlapp machte, hatte die Bahn-Tochter ein Einsehen. Die Aufzüge seien seit Einweihung des Bahnhof-Neubaus in Betrieb, seien also ins Abwrack-Alter gekommen und würden deshalb gegen neue ausgetauscht.

Kritik aus der Politik

Das klang nach einer guten Nachricht. War aber keine, wie die Pendler im Laufe der Zeit erfahren mussten. Im Zeitraffer erzählt: Erst sollte der Aufzug für das Gleis Richtung Gladbeck im Juni in Betrieb gehen. Dann hieß es: Beide Aufzüge können aus technischen Gründen nur gemeinsam anlaufen, also im August. Ende August hieß es nach der TÜV-Prüfung: Die Bahn habe technische Mängel beim Berliner Aufzug-Hersteller Schindler angemahnt, neuer Start-Termin 22. September. Die Aufzüge stehen immer noch still, beleuchtet von rotem Warnlicht.

Inzwischen ist der Stillstand zum Politikum geworden. „Bei der DKP sind massive Beschwerden von Bahnkunden eingegangen. Insbesondere ältere Menschen, Frauen mit Kinderwagen, Menschen mit Beeinträchtigungen und Bahnkunden mit Reisegepäck sind darauf angewiesen, die Aufzüge zu den Bahnsteigen zu benutzen“, sagt Ratsmitglied Michael Gerber. Und Ratsfrau Irmgard Bobrzik fordert Oberbürgermeister Bernd Tischler auf, das Problem zur Chefsache zu machen: „Oberbürgermeister Tischler muss sich endlich diesem unhaltbaren Zustand annehmen und bei der Bundesbahn darauf drängen, dass die neu installierten Aufzüge schnellsten in Betrieb gehen.“

Konzerne spielen Schwarzer Peter

„Wir warten auf den Hersteller“, sagt ein Bahn-Sprecher auf die Frage nach einem Starttermin. Und was sagt der Hersteller? Es habe Probleme wie einen Wassereinbruch im Aufzugsschacht gegeben. Aber immerhin: „Alle abnahmerelevanten Mängel sind jetzt beseitigt“, sagt Schindler-Sprecher Jan Steeger. „Aus unserer Sicht kann die Anlage in Betrieb gehen.“