Bottrop. . Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen organisiert einen Gottesdienst. 40 Menschen wurden dieses Jahr ohne Gedenkfeier anonym beigesetzt.
40 Menschen wurden in diesem Jahr in Bottrop anonym und ohne Gedenkfeier beigesetzt. Wie schon seit zehn Jahren organisiert die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) auch in diesem Jahr wieder einen Gedenkgottesdienst für all diese Menschen, an deren Grab niemand getrauert hat. Er findet am Freitagabend in der Martinskirche am Pferdemarkt statt.
40 Verstorbene für die keine Trauerfeier stattgefunden hat – das sind so viele wie noch nie. „Meistens sind es 20 bis 30“, erklärt Pastor Heinz-Bernd Meurer von der Freien Evangelischen Gemeinde und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen. „Ob es Zufall ist oder Ausdruck zunehmender Anonymität, können wir nicht sagen“, erklärt der Pastor.
Keine Angehörigen gefunden
Die Namen der Verstorbenen erhält die Arbeitsgemeinschaft immer vom Ordnungsamt, das die Beerdigungen von Amts wegen organisieren muss, wenn es keine Angehörigen gibt oder sie sich nicht kümmern wollen oder erst noch gesucht werden müssen. In der Regel erfährt die Arbeitsgemeinschaft nicht viel über die Toten. In diesem Jahr ist immerhin der Todestag aller bekannt. Das ist nicht immer so. Im vergangenen Jahr waren auch zwei Menschen darunter, bei denen der Todeszeitpunkt nicht festgestellt werden konnte. 26 Männer und 14 Frauen waren es in diesem Jahr. Der Jüngste starb mit 49 Jahren, die Älteste mit 94.
„Wir geben den Menschen ein Stück Würde zurück“, erklärt Pastor Meurer das Ansinnen der Kirchen. Schon am Dienstag ist in der WAZ eine Traueranzeige erschienen mit den Vornamen und dem Alter aller Verstorbenen und einer Einladung zum Gedenkgottesdienst am Freitagabend. Der Name von Oberbürgermeister Bernd Tischler steht u.a. unter der Anzeige. In der Regel nimmt er an dem Gottesdienst teil und spricht ein paar Worte.
60 bis 70 Menschen finden sich meistens zum Gedenken in der Kirche ein. Im Gottesdienst wird der volle Name aller Verstorbenen verlesen und für jeden eine weiße Rose am Kreuz niedergelegt.
Damit sie nicht ganz vergessen sind, wird der Name aller Verstorbenen schon seit zehn Jahren von einem Kalligraphen in ein Gedenkbuch der Stadt Bottrop eingetragen.
Der Gedenkgottesdienst findet am Freitag, 17. November, um 19 Uhr in der Martinskirche, Osterfelder Str. 11, statt.