Bottrop. . Am Marienhospital beginnt ein neuer Pflegekurs. An drei Nachmittagen gibt es Informationen sowie praktische Tipps und Übungen für den Alltag.

Die Pflege eines Angehörigen bedeutet große Herausforderungen und beginnt gleich am Krankenbett: Wie lagert man einen Bettlägerigen um? Oder wie hilft man einem Kranken aus dem Bett? Gewusst wie: Die Pflegetrainerinnen Dorothea Nagel-Liebert und Katja Schürmann zeigen in einem Kurs, wie Angehörige solche und andere Situationen meistern können. Zudem gibt es theoretische Informationen rund um die Pflege und Tipps zu Hilfsmitteln. Der Kurs für pflegende Angehörige findet dreimal montags, ab 20. November, jeweils 14 bis 18 Uhr, am Marienhospital statt. Interessierte können sich anmelden.

„Der Bedarf ist da“, stellt Nagel-Liebert fest. „Wir bieten die Kurse seit 2010 etwa drei- bis viermal jährlich an.“ Zu den Teilnehmern zählen sowohl solche, die plötzlich vor der Herausforderung Pflege stehen, aber auch solche, die schon seit langem einen Angehörigen pflegen. „Es kommen aber auch Leute, die einfach für den Fall des Falles pflegerische Handgriffe lernen wollen“, so Nagel-Liebert. „Und: Pflege ist nicht mehr allein nur Aufgabe der Frauen. Immer mehr Männer pflegen ihre kranken Ehefrauen und besuchen unsere Pflegekurse.“

Kursteilnehmer schlüpfen auch in Rolle des Kranken

Gleich zum Auftakt des Pflegekurses steht das Thema „Mobilisation“ im Mittelpunkt: Die Teilnehmer lernen beispielsweise wie sie einen Patienten richtig im Bett lagern. „Dabei ist es wichtig zu überlegen, wie der Angehörige früher gern im Bett gelegen hat. Man sollte seine Vorlieben berücksichtigen“, so die Pflegetrainerin. Natürlich üben die Kursteilnehmer alle Handgriffe im Kurs, schlüpfen aber auch selbst in die Rolle des Kranken. „Nur so ist man sensibilisiert, wie sich der Angehörige fühlt.“

Auch das Umsetzen vom Bett in den Rollstuhl will gelernt sein. „Mit der richtigen Technik schafft es aber beispielsweise auch eine kleine Person einem schwergewichtigen Patienten vom Bett auf den Stuhl zu helfen“, erklärt Nagel-Liebert. „Wichtig ist, dass die Pflegenden von Anfang an ihren Rücken schonen.“

Interessierte können sich sofort anmelden

Neben praktischen Übungen bekommen die Kursteilnehmer auch viele theoretische Informationen rund um die Pflege, beispielsweise zu Pflegegraden und Möglichkeiten Hilfsmittel zu bekommen. „Wichtig ist zudem, dass sich die Angehörigen ein Netzwerk aufbauen und wissen, wer sonst noch helfen kann. Denn Angehörige brauchen auch Auszeiten und Freizeit“, so Nagel-Liebert. Ein dritter Themenkomplex des Kurses umfasst die Prophylaxe. Die Teilnehmer erhalten beispielsweise Tipps, wie sich Stürze, verhärtete Muskeln und Lungenentzündungen vermeiden lassen. Neben so viel Theorie und Praxis ist stets auch der Austausch unter den Kursteilnehmern wesentlicher Bestandteil des Kurses. „Sie merken, dass sie nicht alleine mit ihrer Situation sind“, so die Pflegetrainerin.

Der Kurs für pflegende Angehörige ist kostenlos und findet jeweils montags, am 20. und 27. November sowie am 4. Dezember statt. Anmeldung unter den Telefonnummern 106-2510 und 106-2170.