Bottrop. . Kita der AGSB zieht aus marodem Altbau in einen schicken Neubau um. Hier gibt es nun zwei Gruppen und 45 Kinder mehr.
Der Name „Rappelkiste“ bleibt – alles andere ist neu: Am Montag feierte die Arbeitsgemeinschaft Soziale Brennpunkte (AGSB) die Eröffnung ihres Familienzentrums in einem schönen neuen Gebäude am neuen Standort mit vielen geladenen Gästen.
„Schwerarbeit“ hätten die Mitarbeiter in den letzten Wochen geleistet, um die Kita startklar zu machen, dankte AGSB-Geschäftsführerin Cornelia Kavermann bei der Begrüßung der Gäste. Sie zückte auch eine umfangreiche Mängelliste für die alte Kita von 2014 als Beleg dafür, wie nötig der Neubau war: Es gab – unter anderem – auseinanderfallende Türblätter, verstopfte Abwasserrohre und Mäuse in den Wänden, ganz zu schweigen von der mangelhaften Energieeffizienz.
Nur zwei Straßen weiter, aber eine neue Welt
„Sie sind ja nur zwei Straßen weitergezogen“, griff Oberbürgermeister Bernd Tischler denn auch den Faden auf, „aber eigentlich in eine ganz neue Welt“. Er erinnerte an die Geschichte der Kita Rappelkiste, die 2006 aus dem früheren Hort hervorging und seit 2015 bereits zertifiziertes Familienzentrum ist.
In den Herbstferien hatte die Kita Rappelkiste eine kleine Pause eingelegt für den Umzug von der alten Kita am Borsigweg – einem früheren städtischen Kindergarten aus den 1970-er Jahren – hin zum neuen Standort an der Robert-Brenner-Straße auf dem Gelände der früheren Liesenfeldschule. Erst am 2. November sind die Kinder in ihre neue Kita eingezogen. Dabei sind zu den bisher 40 Kindern in zwei Gruppen 45 neue dazu gekommen und zwei zusätzliche Gruppen. 85 Mädchen und Jungen von zwei bis zehn Jahren, darunter 20 Hortkinder in einer Gruppen, werden nun hier betreut. Noch läuft für viele von ihnen die Eingewöhnung.
Bereits vor zwei Jahren war der Neubau nach einem Investorenmodell mit dem Verein „Zukunftsorientierte Förderung“ (ZOF) vom Jugendhilfeausschuss beschlossen worden. Gebaut wurde er von einer Systembaufirma aus dem Sauerland, die die Module erst im Sommer mit Tiefladern nach Bottrop gebracht und montiert hatte. Zum Neubau gehören nun auch eine Turnhalle/Mehrzweckraum und ein Therapieraum für die Arbeit mit integrativen Kindern. Ausgestattet wurde der Therapieraum mit Hilfe einer Spende der Rotarier. Hier erhalten die Kinder Frühförderung, Sprach- und Ergotherapie. Denn in der Einrichtung werden auch insgesamt sechs integrative Kinder gefördert.
Hier wird noch selber gekocht
So gehört zu dem von Dipl. Sozialarbeiter Markus Bendler geleitetem Team, auch eine Heilpädagogin, insgesamt sind hier 14 pädagogische Kräfte beschäftigt, ein Bundesfreiwilliger, ein Hausmeister und Hauswirtschaftskräfte. Denn auch in der neuen Kita wird selber gekocht. Um die täglich über 100 Essen zaubern zu können, wurde eine Profi-Küche mit Gastro-Standards eingebaut.
So bunt wie die neuen Räume, bleibt auch das Innenleben der Kita. „Hier wird Vielfalt gelebt“, sagte der OB und verwies auf die bunte Mischung der Kinder aus verschiedenen Nationen und die das breite Angebot des Familienzentrums.