Bottrop. . Gegen die Erhöhung der Grundsteuer B sammelt die Bürgerinitiative auf den Wochenmärkten Unterschriften. Rund 450 hat sie schon beisammen.
- Rund 450 Unterschriften hat die Bürgerinitiative an zwei Tagen bereits gesammelt
- Etwa 7000 will die Initiative bis zur Ratssitzung Ende November zusammen bekommen
- Unterschriftensammlung auf den Wochenmärkten geht im November weiter
„Das ist einfach eine soziale Ungerechtigkeit, die kaum noch zu ertragen ist.“ Nur eine von vielen ungehaltenen Stimmen, die am Samstagvormittag über den Pferdemarkt dringen. Dort hat die Bürgerinitiative gegen die Erhöhung der Grundsteuer B nach Freitag ihren zweiten Stopp eingelegt, um die Bürger zu informieren und bei ihnen Unterschriften gegen die geplante Steuererhöhung zu sammeln.
Die Grundsteuer B – ein Thema das alle angeht. Immer wieder sammeln sich Trauben von Menschen vor dem Stand am Rande des Wochenmarktes auf dem Pferdemarkt. Nur die wenigsten Passanten unterschreiben stillschweigend und ziehen weiter. „Wir kommen besonders stark ins Gespräch mit den Leuten und versuchen Informationen weiter zu geben. Die Unzufriedenheit greift extrem um sich“, sagt DKP-Ratsfrau Irmgard Bobrzik.
Unverständnis ist groß
Sie steht mit sieben weiteren Freiwilligen hinter dem Stand und spricht mit den Passanten. Denn das Unverständnis ist groß. Tritt der gefürchtete Fall ein, wird am 28. November in der Ratssitzung die Erhöhung der Grundsteuer von 590 Prozent auf 730 Prozent beschlossen. Somit drohen in Zukunft nicht nur Eigentumsbesitzern eine deutlich deftigere Rechnung, sondern auf lange Sicht auch jedem Mieter, denn die Steuer wird über die Nebenkosten auf die Mieter umgelegt.
Ein Umstand, der die Bürger beunruhigt und den auch viele Parteien in der Stadt nicht bedenkenlos unterstützen. Daher hatte sich schon Anfang letzter Woche eine Bürgerinitiative zusammengefunden, die Unterschriften gegen die Pläne des Kämmerers sammelt und ihnen so einen Riegel vorschieben will.
Das Thema geht jeden an
„Das hat man natürlich auch nicht alle Tage“, bekräftigt Birgit Lüdte-Jordan, DKP-Mitglied und eine der Helferinnen am Stand. „Es ist interessant und eine tolle Entwicklung, dass Parteien und Bürger sich gegen diese Pläne der SPD stellen und gemeinsam gegen diese Absurdität vorgehen. Es ist toll, ein Teil des Ganzen zu sein und zu merken, wie groß die Resonanz ist. Denn dieses Thema geht ausnahmslos jeden an.“
Nur zwei Stunden sammeln die Mitglieder der Bürgerinitiative am Samstag auf dem Wochenmarkt. Schon am Freitag, dem ersten Aktionstag hatten sie am Eigener Markt rund 150 Unterschriften sammeln können, am frühen Samstagmittag waren es dann schon über 300.
Unterschriftensammlung geht weiter
Doch das soll es noch lange nicht gewesen sein: Die Arbeit der Bürgerinitiative wird im Monat November auf den Wochenmärkten fortgesetzt; am kommenden Donnerstag im Fuhlenbrock und am Freitag in der Boy. Außerdem sollen die Unterschriftenlisten bald auch in vielen Geschäften ausliegen.
„Das Engagement ist erstaunlich“, resümiert Ratsfrau Bobrzik. „Wir möchten am Ende rund 7000 Unterschriften vorlegen können und ich bin optimistisch, dass das klappen wird.“