Bottrop. . Wenn am Wochenende die Uhren umgestellt werden, bedeutet das für einige Menschen eine Überstunde. Doch die Polizei muss noch anderes beachten.

  • Die Polizei muss vor allem bei der Dokumentation, etwa von Tatzeiten, aufpassen
  • Bei der Feuerwehr, der Polizei oder auch im Krankenhaus muss gearbeitet werden, auch Busfahrer sind im Einsatz
  • Wie die Überstunden abgefeiert oder bezahlt wird, das ist ganz unterschiedlich geregelt

Wer nicht gerade Nacht- oder gar 24-Stunden-Schicht hat, der wird die Umstellung von der Sommer- auf die Winterzeit in der Regel verschlafen und sich vielleicht sogar über die geschenkte Stunden freuen. Doch es gibt Menschen, die müssen arbeiten – etwa bei Polizei, Feuerwehr oder im Krankenhaus. Und wer in der Nacht dran ist, für den fällt zunächst einmal eine Überstunde an.

Das gelte auch für die Kollegen, die in der Nacht von Samstag auf Sonntag im Dienst sind, sagt Polizeisprecherin Ramona Hörst. Doch gerade die Polizei müsse bei der Zeitumstellung genau aufpassen, sagt Ramona Hörst mit Sicht auf die umfassenden Dokumentationspflichten. Schließlich müssten manche Zeiten gerichtsfest niedergeschrieben werden. Und die Stunde von zwei auf drei Uhr gebe es in dieser Nacht nun eben zweimal. „Die Kollegen müssen also bei Vorfällen in diesen Stunden festhalten, ob es noch Sommerzeit oder schon Winterzeit war,“ beschreibt Ramona Hörst.

Über die Jahre gleicht es sich aus

Die Überstunde fällt übrigens nicht ins Gewicht, über die Jahre gleiche sich das aus, weil die Kollegen ja auch immer mal wieder im Frühjahr Dienst haben, wenn die Sommerzeit beginnt. Dann ist die Schicht eben eine Stunde kürzer.

So handhabt es auch die Feuerwehr, sagt Sprecher Michael Duckheim. Darauf habe man sich irgendwann verständigt. Bedeutet also, dass die Kollegen am Wochenende die einzige 25-Stunden-Schicht das Jahres leisten, vielleicht sogar noch etwas länger arbeiten müssen. Denn steht kurz vor Schichtende ein Einsatz an, muss der selbstverständlich auch gefahren werden, der Feierabend kann sich also verschieben.

Andere Tage bieten mehr Einsätze

Obwohl die Schicht eine Stunde länger ist, sei es nicht die, mit besonders vielen Einsätzen, sagt Feuerwehrchef Kim Heimann. Tage wie Rosenmontag oder die Halloween-Nacht seien viel intensiver. Zumal die Feuerwehrleute zwischen den Einsätzen ruhen können – mit Ausnahme derjenigen, die Dienst in der Leitstelle haben.

„Da teilen sich die Kollegen die zusätzliche Stunde auf. Der eine kommt aus der Ruhephase, der andere geht hinein“, sagt Heimann. Bleibt die Frage nach der Dokumentation: Das sei bei der Feuerwehr nicht immer so strikt wie bei der Polizei, so Duckheim: „Bisher stellte sich die Frage nicht.“

Nachtbusse fahren die Stunden einfach durch

Fahrgäste der Vestischen bekommen von der Umstellung der Uhren nichts mit, die Nachtbusse fahren durch. Doch für die Fahrer bedeutet es eine Extrastunde. Die Fahrer der Vestischen könnten dann wählen, ob sie die Stunde frei machen wollen oder bezahlt bekommen. Das sei tariflich geregelt, sagt Vestische-Sprecher Norbert Konegen. Sind die Linien an Unternehmer vergeben, sei das abhängig von den jeweiligen Verträgen zwischen Fahrer und Unternehmen.

Krankenpfleger, die in dieser Nacht arbeiten müssen, haben am Ende eine Überstunde auf dem Papier stehen. „Die bekommen sie gut geschrieben“, sagt Jörg Marcinkowski. Der Abteilungsleiter in der Pflege am Knappschaftskrankenhaus ist selbst gelernter Krankenpfleger und weiß aus Erfahrung, dass eine zusätzliche Stunde, die man wach bleiben muss, nicht immer leicht sei. Zumal man nicht wisse, was zu tun ist. Selbstverständlich müssen Patienten versorgt werden und müssen die Kollegen auf Bedürfnisse der Patienten reagieren. Doch was sonst an Routineaufgaben ansteht, etwa Vorbereitungen für die Frühschicht, werde ja in der um eine Stunde längeren Schicht nicht mehr.