Bottrop. . Prost! Wer den Becher trifft muss trinken. Der Bier Pong-Verein „Ballwurfsport Bottrop“ existiert seit Juni. Und er hat schon sehr guten Zulauf.

30 junge Menschen gehören zum Verein „Ballwurfsport Bottrop“ (BWS), der sich als erster Klub in Bottrop dem Spiel „Bier Pong“ widmet. Dabei handelt sich um ein amerikanisches Trinkspiel, bei dem die Spieler den Tischtennisball in den Bechern des Gegnerteams versenken muss. Wenn das geschieht, muss die Gegnermannschaft den Becherinhalt (in der Regel Bier) austrinken. Gespielt wird mit 400 Milliliter-Bechern, die sind jedoch nicht bis oben gefüllt.

Wer zuerst alle Becher trifft, der hat gewonnen

„Die Emotionen schlagen oft sehr hoch. Wenn man spielt, will man natürlich auch gewinnen“, erzählt Kevin Prus (23), der stellvertretende Vorstandsvorsitzende. Und das Spiel gewinnt die Mannschaft, die zuerst alle Becher trifft.

Sechs Frauen sind im Verein aktiv.
Sechs Frauen sind im Verein aktiv. © Frank Oppitz

Prus und sein Bekannter, der heutige Vorstandsvorsitzende Nolin Wischermann (23), hatten die Idee zur Vereinsgründung bei einem Turnier in der „Kasbar“ an der Gladbecker Straße. „Unser Wunsch war es, Gemeinschaftsgefühl und auch Kontinuität zu schaffen, damit man sich regelmäßig trifft“, erzählt Nolin. Gesagt, getan: Am 1. Juni konnten die beiden Bottroper mit sechs weiteren Mitgründern auf den neuen Verein anstoßen.

Es geht mehr um das Spiel, nicht um das Bier

Dort, wo die Idee zur Vereinsgründung entstanden ist, da treffen sich auch die Mitglieder nun jeden zweiten Dienstagabend zum Training. „Bei anderen Sportarten kann es vorkommen, dass man das Training schwänzen möchte. Bei dem Pong-Spiel passiert das nicht, weil es so viel Spaß macht“, erzählt lächelnd BWS-Mitglied Pia Schönhaber (23). Mittlerweile gilt aber eine klare Regel: Während der Übungsstunden sind die Becher nur mit Wasser gefüllt.

Beim Training ist Wasser in den Bechern.
Beim Training ist Wasser in den Bechern. © Frank Oppitz

„Das ist eine gute Lösung, wenn man mit dem Auto unterwegs ist oder am nächsten Tag zur Arbeit oder Uni gehen muss. Schließlich geht es uns viel mehr um das Spiel als um das Bier“, so Pia Schönhaber.

Für den Bottroper Verein heißt Trainieren schlicht Spielen – ohne großes Aufwärmen oder sonstige Vorbereitungen: „Was Profis von anderen Vereinsmitgliedern oder Freizeitspielern unterscheidet, ist die Übung“. Von den älteren Vereinen haben die BWS-Mitglieder Wurftechniken gelernt. Jeder muss selbst ausprobieren, ob er besser von oben oder unten wirft.

Auch in diesem Sport spielt die Psychologie eine große Rolle

Wie immer im Sport spielt Psychologie eine Rolle. „Wenn man nicht trifft, ärgert man sich möglicherweise. Und je öfter das passiert, desto mehr steigt der Druck und desto mehr provozieren die Gegner verbal die anderen Spieler“, erzählt Nolin Wischermann. Dabei gilt, dass man selbst nicht zweifeln dürfe, ergänzt Kevin Prus. „Gute Laune und das Gemeinschaftsgefühl zeichnen das Spiel eher aus als der sportliche Erfolg“, erzählt Nolin Wischermann.

Obwohl das Spiel eine männliche Domäne ist, sind unter den 30 BWS-Mitgliedern auch sechs Bottroperinnen. Zurzeit sind in dem Verein junge Menschen im Alter von 18 bis 27 Jahren tätig. Allerdings ist eine Mitgliedschaft für alle Volljährigen möglich.

Der Verein hat auch eine Facebook-Seite

„Gerne gesehen sind bei uns unter anderem lange Arme für kleinere Distanz bei den Würfen“, scherzt ein BWS-Mitglied. Kontakt mit dem Klub kann man auf der Facebook-Seite "Ballwurfsport Bottrop" aufnehmen.

Seit Gründung hat der Verein an vier Bier -Pong-Turnieren in Bottrop und Essen teilgenommen. 2018 möchte BWS sich zum ersten Mal an der Bier-Pong-Europameisterschaft in Holland beteiligen.