Bottrop. . Der Rotary Club Bottrop-Wittringen bekam 1967 die Charterurkunde. Sein Ziel ist es, weltweit zu helfen und zur Völkerverständigung beizutragen.

  • Im Oktober 1967 wurde dem Rotary Club Bottrop-Wittringen die Charterurkunde überreicht
  • Ziel ist bis heute, den Menschen weltweit zu helfen und zur Völkerverständigung beizutragen
  • Bald wird der Bottroper Club erstmals eine Präsidentin haben

Dr. Anette Bunse wird im nächsten Jahr Geschichte im Rotary-Club Bottrop-Wittringen schreiben. Das ist zumindest der Plan. Denn bei der Clubversammlung im November soll die Kirchhellenerin zur Präsidentin der Rotarier gewählt werden, die in diesem Monat ihr 50-jähriges Bestehen feiern.

Wie das ist, Geschichte bei den Rotariern zu schreiben, weiß Anette Bunse bereits. Schließlich war sie die erste Frau, die in den Club aufgenommen wurde. Das war 2011. Inzwischen hat die Politikerin und frühere Landtagsabgeordnete fünf Kolleginnen bekommen und ist Vizepräsidentin geworden.

Jubiläumsfeier im Schloss

„Für alte Clubs ist es ungewöhnlich, dass sie gemischt sind. Die jüngeren sind es alle“, erklärt Dr. Arndt Begemann, der amtierende Präsident. Zur Jubiläumsfeier mit Festakt im Wasserschloss Wittringen konnte er kürzlich viele Gäste aus nah und fern begrüßen. Gemeinsam erinnerte man sich an die Verleihung der Charterurkunde im Jahr 1967. Mit Karl-Heinz Penner hat der Club noch heute ein Gründungsmitglied in seinen Reihen, auch wenn der über 90-Jährige das Fest nicht mehr mitfeiern konnte.

Ältestes Mitglied im Rotary Club Bottrop-Wittringen ist ein 93-Jähriger, doch insgesamt hat sich der Club stark verjüngt. Die Generation 34 plus ist nachgerückt und sorgt dafür, dass der Club aktuell so viele Mitglieder hat, wie in seinen Anfangsjahren. Diese hatten damals Führungspositionen im Bergbau und in der Industrie inne, erzählt Präsident Arndt Begemann. Mitglied im Club zu sein, gehörte damals zum guten Ton. Heute gehören Angestellte und Freiberufler zu den Mitgliedern, Menschen, die der soziale Gedanke und das Ziel der Völkerverständigung eint. „Der Strukturwandel im Ruhrgebiet hat sich auch bei unseren Mitgliedern vollzogen“, sagt Begemann.

Rotarier kämpfen weltweit gegen Kinderlähmung

Größtes Projekt, das die Rotarier weltweit jemals angepackt haben, ist der Kampf gegen Kinderlähmung. „Seit 1988 ist es durch massive Impfkampagnen gelungen, die Welt zu 99,9 Prozent von Kinderlähmung zu befreien“, sagen die Rotarier. Die 100 Prozent sollen 2018 erreicht werden. Wenn dann drei Jahre lang keine neuen Fälle auftreten, gilt die Welt als poliofrei.

Neben den weltweiten Projekten fördern die Rotarier auch lokale durch Spenden und Benefiz-Aktionen. Dazu gehören etwa das Hospiz, das Familienzentrum „Rappelkiste“, die Arche Noah und die Tafel in Bottrop oder die Flüchtlingshilfe der Christusgemeinde und das Kinderheim für Sehbehinderte in Gladbeck. Themen der Zukunft sollen Bildung und Ausbildung von Jugendlichen sein, auch mit Blick auf das Ende des Bergbaus im nächsten Jahr.