Bottrop. . Mit einem Messer ging Mohammed E. auf Mitarbeiter einer Spielhalle in Bottrop los. Vier Jahre und acht Monate muss er dafür nun in Haft.
- Bei einem Überfall auf die Spielhalle hat er die Angestellten mit einem Messer bedroht
- Vor Geicht vbeteuerte der Täter, dass er niemanden habe verletzen wollen
- Seit seiner Jugend ist der Angeklagte drogenabhängig, Auflage des Gerichts ist zusätzlich auch eine Entziehungskur
Mohammed E. spricht leise bei seinem Strafprozess vor dem Essener Landgericht. Die Zeugen aus der Spielhalle an der Gladbecker Straße kennen den 24-Jährigen jedoch anders, seit er dort maskiert „Geld her, Überfall!“ schrie.
Die XVII. Strafkammer verurteilte Mohammed A. wegen besonders schwerer räuberischer Erpressung zu vier Jahren und acht Monaten Haft. Außerdem wird er in eine Entziehungsanstalt geschickt, damit er von den Drogen loskommt. Das Gericht folgte zwar dem Plädoyer des Staatsanwaltes Marco Papa, die Tat als besonders gravierend anzusehen, blieb beim Strafmaß allerdings ein Jahr unter seiner Forderung, da die Folgen für die Zeugen vergleichsweise überschaubar seien. Sollte der Entzug fruchten, kommt E. nach der Hälfte der Strafe frei.
E. gesteht die Tat – und entschuldigt sich
Am 17. Januar 2017 versuchte E., die Spielhalle zu überfallen. Er bedrohte eine Angestellte (43) mit einem Messer. Ein weiterer Mitarbeiter (60) lenkte die Aufmerksamkeit des Angreifers auf sich, damit die Mitarbeiterin den Notknopf drücken konnte. Als E. merkte, dass sein Plan nicht aufging, flüchtete er. Dabei stieß er mit einem Kunden der Spielhalle zusammen und rannte ihn mitsamt seines Stuhls um. Mohammed E. entkam ohne Beute.
Gleich zu Beginn des Prozesses gestand Mohammed E. die Tat. Er habe versucht an Geld zu kommen, um seine Drogensucht zu finanzieren. „Ich wollte niemanden verletzten“, beteuerte er. Bei seiner Tat stellte er sich dilettantisch an. Die Zeugen bestätigten, dass er unsicher wirkte. Straffällig wurde E. in den vergangenen Jahren öfter, meist wegen Diebstahls. Im April diesen Jahres ging er jedoch unter Einfluss von Alkohol und Drogen mit einem Messer auf Polizisten los. Seit seiner Jugend ist er nach eigenen Angaben süchtig, die Hauptschule brach er nach der 8. Klasse ab.
Bei den beiden Mitarbeitern und dem Kunden aus der Spielhalle entschuldigte E. sich. „Es tut mir leid. Was ich getan habe, war dumm“, sagte er. Die 43-jährige Spielhallenaufsicht antwortete: „Jeder hat mal finanzielle Probleme, aber sowas macht man einfach nicht.“