Bottrop. . Die gesperrten Brücken über Berne in Ebel und Emscher im Prosperwäldchen sollen erneuert werden. Beratung auch über Unterführung Prosperstraße.
- Zwei marode und inzwischen gesperrte Brücken im Bottroper Süden sollen abgerissen und erneuert werden
- Weitere Baustellen und Abstimmungen mit der Emschergenossenschaft ziehen das Verfahren in die Länge
- Angstraum an der Unterführung Prosperstraße soll zumindest provisorisch ausgeleuchtet werden und verschwinden
Die maroden Brücken über die Berne in Ebel und über die Emscher im Prosperwäldchen sollen erneuert werden. Doch bis in Ebel wieder Autos über die Berne rollen und Fußgänger und Radfahrer in dem kleinen Wäldchen im Bottroper Süden wieder die Emscher überqueren können, dauert es noch. Im Jahr 2020 – so der derzeitige Plan – soll der Ersatz für die marode Holzbrücke im Wäldchen gebaut werden. Das geht aus den Unterlagen für den Bauausschuss hervor. Anstelle einer Holzkonstruktion soll eine Stahlfachwerk-Konstruktion aufgebaut werden. Rund 716 000 Euro wird das kosten – inklusive der Abriss- und Planungskosten.
Radverbindung nach Essen
WAZ-Leser Alfred Schwätzer hebt die Bedeutung dieser vermeintlich unscheinbaren Brücke gerade für Radfahrer im Süden der Stadt hervor. Sie bietet ihnen nämlich die Möglichkeit, abseits der viel befahrenen Essener Straße, die Emscher zu überqueren und nach Dellwig zu gelangen. Er spricht von einer der „radfreundlichsten Verbindungen“ zwischen Bottrop und Essen. Zumal nach der Autobahnauffahrt zur A 42 auch der Radweg ende.
Doch Heribert Wilken, Leiter des Fachbereichs Tiefbau und Stadterneuerung sieht noch Unwägbarkeiten beim Zeitplan. Für kommendes Jahr seien die Gelder für den Abriss da, 2019 Geld für Planung und 2020 für den Bau. Hinzu komme, dass sich die Stadt mit der Emschergenossenschaft abstimmen müsse. Denn 2020 soll auch der Abwasserkanal Emscher in Betrieb gehen und der Fluss renaturiert sein. „Daher wissen wir im Moment noch gar nicht, wie die Brücke dann aussehen muss.“
Abstimmungsbedarf mit der Emschergenossenschaft
Abstimmungsbedarf mit der Emschergenossenschaft gibt es auch in Ebel. Dort soll die Brücke über die Berne ersetzt werden. Bevor dort die Bauarbeiten beginnen können, müssen zwei andere Baustellen im Viertel abgeschlossen sein.
Zum einen muss die Stadt mit der Kanalsanierung im der Ebelstraße fertig sein, zum anderen plant auch noch die Emschergenossenschaft ein großes Schachtbauwerk auf dem Parkplatz des Berneparks. Von dort aus soll der unterirdische Abwasserkanal Berne in Richtung Emscher getrieben werden.
Noch andere Baustellen im Viertel
„Diese Baustellen müssen erst abgeschlossen sein, vorher können wir die Brücke dort nicht erneuern“, sagt Wilken. Der Zeitplan sieht im Moment vor, dass diese Baustellen 2020 abgeschlossen sein sollen. „Die Zeit bis dahin wollen wir nutzen, um die Brücke zu planen, die Ausschreibung vorzubereiten und das Geld dafür bereitzustellen.
Klar ist aber schon jetzt: Es muss wieder eine Brücke in der Art sein, wie sie jetzt dort steht. Die Idee, einfach nur ein dickes Rohr als Durchfluss zu verlegen, ist nach Gesprächen mit der Emschergenossenschaft vom Tisch. Bei Starkregen könnten bis zu 105 Kubikmeter Wasser pro Sekunde durch die Berne fließen, das packe so ein Rohr nicht, gibt Wilken die Einwände wieder.
Mehr Licht für die Prosperstraße
Bis die Brücke an der Prosperstraße erneuert werden kann, wird es nach Einschätzung der Verwaltung mindestens noch sechs bis sieben Jahre dauern. Doch Heribert Wilken, der Leiter des Ressorts für Stadterneuerung, will die Brücke zwischenzeitlich wenigstens mit mehr Licht und hellen Farben versehen. „So können wir einen Angstraum beseitigen. Auch ich würde abends allein nicht gerade gern zu Fuß daher gehen“, sagt Wilken.
Der Fachbereichsleiter rechnet mit rund 20 000 Euro an Kosten für einen Neuanstrich und die bessere Beleuchtung. Wenn die Bezirksvertreter im Süden Bottrops dafür noch Geld bewilligen sollten, könnte die Stadt den Auftrag noch fürs kommende Jahr erteilen. Vorher muss die Deutsche Bahn allerdings ihr Einverständnis erklären. Ihr gehört die Brücke zwischen Devensstraße und Knappenstraße schließlich. „Ich glaube nicht, dass sie etwas dagegen haben könnte“, sagt Wilken.
Die alte Bahnbrücke ist 110 Jahre alt
Die alte Bahnbrücke an der Prosperstraße ist mittlerweile gut 110 Jahre alt. „Die ist abgängig“, erklärt der Ressortleiter. Eine Erneuerung kostet etliche Millionen. Die Deutsche Bahn will bisher für den Neubau der Brücke allerdings nichts bezahlen. Die Stadt bliebe auf den Kosten sitzen. Gutachter klären aber zurzeit, ob die Bahn sich nicht zumindest an den Kosten beteiligen muss.