Bottrop. . Mitarbeiter der Verwaltung sprechen Anbieter auf anderen Marktplätzen an. Und es wird überlegt: Reicht nicht auch ein Markttag in der Woche?
- SPD stößt mit ihren Ideen eine Diskussion über den Marktplatz an der Horster Straße an
- Einen Feierabendmarkt müssten auch in der Boy Privatleute und Geschäftsleute eröffnen
- Für eine Verschönerung des unansehnlichen Bunkers fehlt der Stadt das nötige Geld
Die Stadtverwaltung wird nach dem Vorstoß der SPD die Initiative ergreifen und die Händler auf anderen Wochenmärkten in der Stadt fragen, ob sie ihre Waren nicht auch auf dem Boyer Markt anbieten wollen. Ziel ist es, das Marktgeschehen im Süden der Stadt wieder mehr zu beleben. Die SPD hat mit ihrer Forderung nach einer Attraktivitätssteigerung in der Boy eine Diskussion unter Bürgern und Parteivertretern angestoßen.
„Dass die kleineren Märkte mittlerweile immer schwächer besetzt sind, ist ein ruhrgebietsweites Problem“, sagte Markus Wenker, der Leiter der Bezirksverwaltungsstelle. „Demgegenüber haben Märkte in der Stadtmitte noch Magnetwirkung und sie ziehen womöglich sogar noch Händler von den kleineren Märkten ab“, stellt er fest. Dies sei so ähnlich auch in Bottrop. Er hoffe aber, dass das Warenangebot auf dem Boyer Markt über einen Zeitraum von vier, fünf Wochen wieder zunehme, wenn Mitarbeiter der Stadtverwaltung andere Markthändler gezielt anspreche.
Markt näher an den Supermärkten platzieren
Es gebe in der Verwaltung auch Überlegungen, die Anzahl der Märkte in der Boy auf einen Wochentag zu verringern. Bisher finden dort Märkte noch dienstags und freitags statt. FDP-Ratsfrau Gabriele Schmeer warf sogar die Frage auf, ob der Markt nicht besser nur noch ein- bis zweimal pro Monat stattfinden sollte. Auch eine Verlegung brachte sie ins Gespräch. Der Markt müsse näher an die Supermärkte rücken, damit die Kunden kürzere Wege hätten, schlug die Ratsfrau vor.
Dass die SPD einen Nachmittagsmarkt auch auf dem Boyer Marktplatz ins Gespräch brachte, findet bei der CDU im südlichen Stadtbezirk zwar ein positives Echo, löst aber auch einige Skepsis aus. „Die Idee ist ja okay“, sagte CDU-Bezirksvertreter Helmut Jurgasz. Die Feierabendmärkte in der Stadtmitte und in Kirchhellen zeichne allerdings aus, das dahinter eine Initiative von Privatleuten und Geschäftsleuten stehe.
Boyer Interessengemeinschaft gibt es nicht mehr
„Wenn wir hier solche hätten, würde ich das für gut heißen“, betonte Jurgasz. Solche Initiativen fehlten aber in der Boy, befürchtete der CDU-Bezirksvertreter. Die Boyer Interessengemeinschaft zum Beispiel habe sich ja schon vor geraumer Zeit aufgelöst. Auch die CDU sehe das aber so, dass der Boyer Marktplatz mehr Belebung und Attraktivität brauche. Dies hob Jurgasz gerade auch mit Blick auf den Bunker am Marktplatz hervor. Er riet der Verwaltung dazu, der Frage nachzugehen, ob es nicht auch Fördergelder für die Gestaltung solcher Bunker gebe.
Zuvor hatte Bezirksbürgermeister Helmut Kucharski bedauert, dass es dafür wohl kaum Geld gebe. Das Lamellen-Gerüst zur Verzierung der Bunkerfassade sei jedenfalls noch standsicher. Dies habe einer Überprüfung ergeben, erklärte Dirk Göttlich, Abteilungsleiter im städtischen Ressort für Immobilienwirtschaft. „Natürlich gibt es die Möglichkeit, das zu verschönern“, betonte er, „nur die Mittel sind im Moment nicht da“.
Am Eigener Markt scheint mehr möglich zu sein
Bei der SPD stieß das auf Bedauern. „Es tut mir in der Seele weh, wenn ich in den Eigen fahre und sehe, was da möglich ist“, sagte Sprecher Franz Ochmann. Am Eigener Markt wurde der Bunker ja nicht zum ersten Mal dekoriert. Der Boyer Mark dagegen, sagte Ochmann, „fällt immer hinten ‘rüber“.