Bottrop. Das große Glasfenster von Georg Meistermann in Hl. Kreuz war Anlass, eine Ausstellung mit aktueller Glaskunst der Fachschule Rheinbach zu zeigen.

  • Vor 60 Jahren wurde die Bottroper Heilig-Kreuz-Kirche vollendet.
  • Damals entstand auch das große Glasfenster von Georg Meistermann
  • Das nahm der Förderverein zum Anlass, die Staatliche Glasfachschule Rheinbach zu einer Ausstellung einzuladen

Ganz im Zeichen der Glaskunst steht ab Sonntag die Kulturkirche Heilig Kreuz. Die Vollendung des heute denkmalgeschützten Baus vor 60 Jahren und damit auch das berühmte Glasfenster von Georg Meistermann waren Anlass für den Förderverein,Kontakt zu einem Institut aufzunehmen, das bis heute für seine Handwerkskunst aber auch die künstlerische Gestaltung von Glas bekannt ist. Schnell landete man da bei der Staatlichen Fachschule Rheinbach im Süden von NRW, grob gesagt zwischen Godesberg und Bad Münstereifel, gelegen.

Auch Skulpturen wie hier „ Ego sum - Hier und Jetzt“ von Anna Fehrmann sidn ab Sonntag in der kulturkirche zu sehen.
Auch Skulpturen wie hier „ Ego sum - Hier und Jetzt“ von Anna Fehrmann sidn ab Sonntag in der kulturkirche zu sehen. © Thomas Gödde

Drei Dozenten, darunter Georg Linden, Abteilungsleiter der Glaswerkstätten, arbeiten zur Zeit am Aufbau der Ausstellung, die ab Sonntag mit gut 50 Exponaten die Bandbreite des Rheinbacher Schaffens zeigen soll.

Auch preisgekrönte Arbeiten sind zu sehen

„Wir zeigen im Grunde die komplette Bandbreite dessen, was Rheinbach zu bieten hat“, sagt Guido Berndsen. Der Oberhausener Künstler, der auch in Bottrop für viele Projekte, zum Beispiel auch im Bereich Schule und Kultur, verantwortlich zeichnete, hat zusammen mit Georg Linden die Konzeption der Schau übernommen. Er schaut mit den Augen des Ausstellungsmachers auf die Präsentation der Objekte, sagt, wenn Arbeiten zu tief hängen, oder die Korrespondenz mit anderen Objekten nicht stimmt.

„Der Raum der Kulturkirche ist schon herausragend, es ist schwer mit einer Ausstellung dagegen anzukommen“, sagt Georg Linden, während der versonnen zum großen Glasfenster von Georg Meistermann empor blickt. Er erzählt von den Anfängen der Rheinbacher Schule. Von 1948, als erste Vertriebene Glasschleifer und Graveure aus dem früheren Böhmen, über Jahrhunderte ein Zentrum der europäischen Glaskunst, nach Rheinbach kamen.

„Seither hat sich Schule zu einem europaweit vernetzten Institut entwickelt und pflegt auch Kontakte in die ursprüngliche Region, zum Beispiel ins frühere Leitmeritz, nicht weit von der Grenze zu Sachsen“, sagt Sabina Ramershoven, die den Fachbereich Schleiferei leitet.

Bleiglas auf beleuchteten Wänden im Kirchenschiff

Nach Bottrop haben die Rheinbacher Arbeiten mitgebracht, die von Schülern der höheren Jahrgänge geschaffen wurden und auch zum Teil Preise bekommen haben.

Maya und Franka Schorn, die mit anderen Schülern und Lehrer Bernhard Schmitz beim Aufbau helfen, reinigen gerade eine aus Glas geschichtete Zwergenskulptur. Zu sehen sind auch andere Objekte, wie eine gläserne Handtasche, ein Sitzender aus Glas, aber auch geschliffene und mit Gravuren versehen Hohlgläser und natürlich Bleiglasarbeiten in ganz unterschiedlichen Farben und Formen, die auf weißen, beleuchteten Wänden entlang des parabelförmigen Kirchenschiffs zu sehen sind. Und über allem wacht das alte Meistermann-Fenster, immerhin eines der größten seiner Art.

Eröffnung am 8. Oktober

Die Ausstellung „Meistermann trifft... “ ist ab Sonntag, 8. Oktober bis zum 1. November in der Kulturkirche, Scharnhölzstraße 37 zu sehen.
Zur Eröffnung der von der Volksbank ermöglichten Schau am Sonntag, 11 Uhr, werden auch Bottrops Oberbürgermeister Bernd Tischler und der Schulleiter von Rheinbach, Walter Dernbach, erwartet.

Infos und Öffnungszeiten auf: kulturkirche-heiligkreuz.de