Bottrop. . Bezirksvertreter stellen fest: Es ist zu wenig los auf dem Marktplatz im Einkaufsviertel. Händler kommen nicht regelmäßig oder bleiben ganz aus.

  • Es wäre nach den Nachmittagsmärkten am Rathaus und in Kirchhellen der dritte in Bottrop
  • Zwei Vormittagsmärkte pro Woche wie in der Boy gibt es sonst nur noch in der Stadtmitte
  • Erscheinungsbild des alten Hochbunkers ist von Rost und abplatzenden Farben geprägt

Wie kann der Boyer Markt wieder attraktiver werden? Diese Frage treibt die SPD im Süden der Stadt schon länger um. „Wir müssen da etwas unternehmen“, fordert Sprecher Franz Ochmann jetzt. Einen Feierabendmarkt auf dem Marktplatz an der Horster Straße kann sich der SPD-Bezirksvertreter zum Beispiel vorstellen, damit dort wieder ein Bürgertreffpunkt entsteht.

Es wäre nach den Nachmittagsmärkten am Donnerstag in der Stadtmitte vor dem Rathaus und am Freitag auf dem Johann-Breuker-Platz in Kirchhellen dann zwar schon der dritte Feierabendmarkt in der Stadt, doch die SPD im Bezirk regt an, es damit auch am Boyer Marktplatz zu versuchen. Denn das Marktgeschehen in der Boy brauche dringend frischen Wind.

Zweimal pro Woche ist in Boy Markttag

„Schwach“ nennt Ochmann sowohl Besuch als auch Angebot auf den Wochenmärkten an der Horster Straße und der Kraneburgstraße. Die SPD-Vertreter hatten sich das Geschehen dort gezielt eine Zeit lang angesehen. „Wir fragen, warum nur noch so wenige Marktstände da sind? Uns geht es darum: Wie kann man das attraktiver machen?“, erklärt Ochmann.

Die Anregung für den Boyer Nachmittagsmarkt sei dabei nur ein Aspekt. Zu hinterfragen sei zum Beispiel auch, ob der Boyer Wochenmarkt weiterhin zweimal pro Woche stattfinden müsse: dienstags und freitags von 8 Uhr bis 13 Uhr. Das gebe es sonst nur in der Stadtmitte, für ein Nebenzentrum wie Boy seien zwei Vormittagsmarkttage in Bottrop jedoch einzigartig.

Hochbunker gibt ziemlich trauriges Bild ab

„Wir brauchen ein Marktangebot, das die Bürger zum Einkaufen lockt, aber auch dafür sorgt, dass sie sich länger auf dem Marktplatz aufhalten“, meint der Bezirksvertreter. Ein Bäcker zum Beispiel, der Tische und Bänke aufstellt, damit Marktbesucher in Ruhe einen Kaffee trinken können, gehöre dazu. Ein Fischhändler, an dessen Stand die Leute Fischbrötchen essen, könne sich gut zu einem Treffpunkt entwickeln, hofft Ochmann. Wichtig sei, dass solche Händler regelmäßig auf dem Markt seien. Auch ein Obsthändler zum Beispiel sei erwünscht. „Woran liegt das eigentlich, dass solche Markthändler nur noch ab und zu kommen“, möchte Ochmann wissen.

Auch den Hochbunker am Boyer Markt hat sich die Süd-SPD angesehen. Dessen Erscheinungsbild lasse ziemlich zu wünschen übrig. „Die farbigen Lamellen daran sahen ja vielleicht früher mal ganz gut aus“, meint Ochmann, „doch jetzt rosten sie vor sich hin und die Farben platzen ab“. Die SPD habe Vorschläge gemacht, um das traurige Bild etwas aufzufrischen.

Eigene Ideen sind für die Boy gefordert

Als Vorbild taugen die Kunstaktionen am Hochbunker neben dem Eigener Marktplatz an der Gladbecker Straße. „Es sollten dann aber schon eigene Boyer Ideen sein. Vielleicht könnten ja zum Beispiel auch Graffiti-Künstler daran mitwirken“, meint der Bezirksvertreter. Doch die Stadtverwaltung habe gebremst und auf eigene Pläne verwiesen. „Da ist aber nie etwas gemacht worden“, bedauert Ochmann.

Zu hören ist übrigens, dass das Kulturamt im Jahr 2019 wieder so eine künstlerisch anmutende Auffrischung plant - allerdings für den Hochbunker neben dem Eigener Markt.