Bottrop. Die vierte Ausgabe der Nachtfrequenz lockte Hunderte Besucher an die Böckenhoffstraße.Dort gab es ein vielfältiges Angebot auch zum Mitmachen.

  • Hunderte Besucher kamen zur deisjährigen Nacht der Jugendkultur ins Kulturzentrum
  • Programmpunkte für verschieden Altersgruppen
  • Finale des 1. Bottroper Voice Contests

Das Kulturzentrum gleicht einer riesigen Wundertüte – bei der vierten Bottroper Ausgabe der „Nachtfrequenz“ ist das Programm so bunt wie selten. Vom tiefsten Keller bis unter’s Dach gibt es zahlreiche Aktionen für Kinder, Jugendliche und jeden, der Spaß haben und Neues ausprobieren möchte.

Kaum das Kulturzentrum betreten, stehen die Besucher in einem kleinen Konzert, einer Theaterprobe oder einer Tanzaufführung. „Ich weiß gar nicht, wohin ich zuerst gucken soll“, gibt Lea (10) zu. „Ich möchte immer gerne stehen bleiben, aber es gibt noch so viel mehr zu entdecken.“ Außerdem ist sie für den Voice Contest hier. „Ich bin total gespannt, wer gewinnen wird.“

Song Contest geht in die Endrunde

Ein Stockwerk höher liefern sich Nachwuchssänger und –sängerinnen nämlich einen wunderschön anzuhörenden Wettbewerb, während ein paar Mädchen mit Bauchladen durch die Gänge streifen und Süßigkeiten verkaufen. Doch es ist noch lange nicht vorbei.

Siegerinnen beim Vioce-Contests: Antonia Brosch und Amber Lilly Bringenberg.
Siegerinnen beim Vioce-Contests: Antonia Brosch und Amber Lilly Bringenberg. © Thomas Gödde

Beschwingt geht es die nächste Treppe hoch, doch plötzlich bleiben alle stehen. Die hauseigene Marschkapelle zieht durch das Treppenhaus und zieht begeisterte Blicke auf sich - da muss man einfach stehen bleiben und zugucken. Jedoch nicht zu lange – die Jungen und Mädchen vom „Tape Art“-Workshop sind im Haus unterwegs und bekleben alles mit bunten Klebestreifen, was still hält. Schnell gleicht die zweite Etage einem Gesamtkunstwerk – Muster, Texte und Figuren werden auf Wände, Türen, Fliesen und Treppengeländer geklebt.

Regen verhindert Open-Air

Zahlreiche Workshops finden bei der Nachtfrequenz statt; manchmal ganz kurz oder etwas länger, je nachdem, worauf die Kinder Lust haben. In der Keramikwerkstatt probiert sich Marlon (15) aus. „Ich war letztes Jahr schon hier und fand es unglaublich cool. Dieses Mal mache ich Sachen, die ich letztes Jahr nicht geschafft habe oder gucke mich einfach um. Ich finde es toll, dass es dieses Angebot gibt.“

Wer auf Keramik, Fimo-Arbeiten oder T-Shirt-Design keine Lust hat, schaut bei Petra Lamers‘ Fotografie-Angebot vorbei. Dieses Jahr können sich die Fotografierten mehrmals auf einem Bild befinden und sich somit zum Beispiel selbst abklatschen. Das funktioniert durch eine hohe Belichtungszeit in einem abgedunkelten Raum.

Nebenan hat Manuel Grenda einen Greenscreen aufgebaut. Die Kinder können sich verkleiden und die Fantasie spielen lassen, der Hintergrund wird nachher am Computer eingebaut. So veranstalten die Jungen und Mädchen Jedi-Kämpfe im Universum oder fliegen als Superman durch den Himmel.

„Ich versuche, die Kinder immer etwas an Technik heranzuführen. Sie dürfen sich etwas überlegen und das Video auch selbst schneiden, wenn sie Lust haben.“

Alle Stationen waren gut besucht

Auch die Lebendige Bibliothek war bei der Nachtfrequenz wieder mit von der Partie. Dort konnte auf einer großen Wand „Mario Kart“ gespielt werden und die Hochschule Ruhr-West (HRW) brachte den Kindern sogenannte Platinen näher. Auch der Regen konnte der „Nacht der Jugendkultur“ nichts anhaben. Die Auftritte der Bands „Rise to Remember“ und „Like a Mess“ wurden kurzerhand auf die Studiobühne verlegt. „Durch die Gewitterwarnung und den Dauerregen hätten wir draußen auch gar nicht vernünftig aufbauen können“, sagte Delia Luscher von der Kulturwerkstatt. „Das vermiest hier aber niemandem die Laune. Ich freue mich über den regen Zuspruch . Überall ist was los, das ist aufregend.“

Ein besonderer Höhepunkt für sie waren die ‚Reservoir Dogs‘, ein Gastspiel des Essener Theaters Süd. Die Aufführung war, wie eigentlich jede Station bei der Nachtfrequenz, gut besucht und machte richtig Laune.

Das Format für Jung und Alt, das jedes Mal durch abwechslungsreiche Angebote überzeugt und einfach Spaß macht, kommt auf jeden Fall an. Das sehen die Besucher ganz genauso. Und Nils (14) findet: „Das könnte es ruhig öfters in Bottrop geben.“