Bottrop. . Die städtische Kita Stadtmitte wurde umgebaut und erweitert. Hier haben jetzt fünf Gruppen und 100 Kinder Platz, erstmals auch U3-Kinder.

  • Die neue Kita Stadtmitte wurde am Freitag Nachmittag eröffnet
  • Durch einen Umbau- und einen Anbau haben hier jetzt fünf Gruppen und 100 Kinder Platz
  • Die Stadt ist Mieterin in dem Gebäude, das von Investor Oliver Helmke gebaut wurde

Die Hauptpersonen fehlten am Freitag Nachmittag. Kita-Kinder waren nämlich nicht dabei, als der neue Kindergarten Stadtmitte an der Scharnhölzstraße übergeben wurde.

Nur ein kleines Gastkind quietschte fröhlich auf dem Fußboden, als Oberbürgermeister Bernd Tischler direkt daneben ans Rednerpult trat und grüßte: „Liebe Damen, liebe Herren, liebes Kind“. Wären die Mädchen und Jungen dabei gewesen, die die Kita sonst mit Leben füllen, so hätten sie wohl als erstes die vier knallroten Bobbycars in Beschlag genommen, die es später als Geschenk gab.

900 Quadratmeter

Aber erst einmal gab es Reden. Der Oberbürgermeister freute sich in seiner, dass Anbau und Umbau trotz des überaus ehrgeizigen Zeitplans gelungen sind. Denn erst im April war mit den Arbeiten begonnen worden – im laufenden Betrieb. Seither wurden nicht nur ein Anbau errichtet, sondern die alten Räume auch umgebaut. Statt zwei, haben hier jetzt fünf Gruppen Platz auf rund 900 Quadratmetern.

Dass dies gelingen konnte, ist Oliver Helmke als privatem Investor zu verdanken. Er kaufte den alten Kindergarten von der katholischen Kirche St. Cyriakus und noch zusätzliche Flächen von der Ele direkt nebenan. Knapp zwei Millionen Euro hat er in den Bau investiert. So konnte hier ein schönes großes Gebäude entstehen, direkt neben der Kulturkirche Heilig Kreuz, für die sein Vater Dirk Helmke als Vorsitzender des Fördervereins verantwortlich zeichnet. Und ein sechsstelliger Spendenbetrag floss obendrein auf das Konto der Kulturkirche. Die Stadt ist – wie zuvor schon – Mieterin des Kindergartens.

Photovoltaik auf dem Dach

Der hat eine langjährige Geschichte. Gebaut wurde er vor 50 Jahren von der katholischen Kirchengemeinde Heilig Kreuz, die ihm auch seinen Namen gab. 90 Kinder waren hier 1967 in drei Gruppen untergebracht, erzählt Ursula Sommer, Sachgebietsleiterin im Fachbereich Jugend und Schule, am Rande der Eröffnungsfeier. Wegen des begrenzten Platzes wurde die Gruppenzahl später auf zwei reduziert und 50 Kinder. 2010 gab die Kirche die Kita auf. Die Stadt übernahm sie dann zwei Jahre später als Trägerin, weil die 50 Plätze dringend gebraucht wurden. Aber auch das reichte zuletzt nicht mehr. Jetzt hat die Kita insgesamt fünf Gruppen für 100 Kinder, erstmals wurden auch unter Dreijährige aufgenommen.

„Wir sind schon überbelegt“, verrät Kita-Leiterin Kirsten Worpenberg und freut sich mit ihren 18 Kolleginnen über den gelungenen Um- und Neubau und das Ende der Bauarbeiten. Die Zeit sei aber gar nicht so schlimm gewesen und für die Kinder sehr spannend. „Die haben sich immer die Nase an der Scheibe platt gedrückt“, lacht Oliver Helmke über das kleine Publikum, das die Bauarbeiten aufmerksam verfolgt habe. Jetzt ist (fast) alles fertig, der neue Eingang ist kunterbunt, auf dem Dach stehen ein Windrad sowie eine Photovoltaik-Blume und ein Photovoltaik-Baum. Innovation-City eben.