Bottrop. . Kriegsgräberfürsorge hat bundesweiten Kreis gegründet zur Erinnerung an Deportation nach Lettland. 25 Bottroper Juden unter den Opfern.

  • Mehr als 25 000 deutsche Juden wurden in den Jahren 1941 und 1942 in das Ghetto von Riga deportiert
  • Volksbund Deutsche Kriegsgräbervorsorge (VDK) hat Riga-Komitee im Jahr 2000 mit 13 deutschen Großstädten gegründet
  • Lettische und deutsche Jugendliche pflegen das Mahnmal gemeinsam

Mehr als 25 000 deutsche Juden wurden in den Jahren 1941 und 1942 in das Ghetto von Riga deportiert. Unter ihnen auch mindestens 25, die aus Bottrop stammten. Das geht zumindest aus dem Buch „Juden in Bottrop“ hervor, geschrieben vom ehemaligen Leiter des Stadtarchivs, Dr. Manfred Lück. Zunächst wurden die Juden im Osten konzentriert, die meisten von ihnen wurden dann im Wald von Bikernieki ermordet.

Nun will die Stadt dem so genannten Riga-Komitee beitreten, „zur Mahnung und um dauerhaft an die Schicksale dieser Menschen zu erinnern“. So lautete die Begründung in der Vorlage der Verwaltung, die die Mitglieder des Bau- und Verkehrsausschusses am Mittwochnachmittag berieten. Das Riga-Komitee geht zurück auf eine Initiative des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge (VDK). Der hat es im Jahr 2000 mit 13 deutschen Großstädten gegründet, heute gehören dem Riga-Komitee 55 Städte an.

Deutsche und lettische Jugendliche pflegen die Anlage

Der VDK hat den Opfern der Deportation in Riga-Bikernieki gemeinsam mit Partnerorganisationen aus Lettland und anderen Ländern eine Gräber- und Gedenkstätte gebaut. Gepflegt wird sie von deutschen und lettischen Jugendlichen. „Das Mahnmal auf dem zentralen Gedenkplatz ist von Feldern mit Granitsteinen umgeben. Sie stehen symbolisch, stellvertretend für die damals zusammengekauerten Menschen vor Ihrer Erschießung“, so die Beschreibung der Anlange in einem Informationsblatt des Komitees. In einem Namensschrein sind in Bronzehülsen die Namen der Opfer eingemauert.

Jede Stadt, die dem Komitee beitritt, erhält an dieser Gedenkstätte einen Gedenkstein mit dem Namen der Stadt. Außerdem können sie sich und ihrer Aktivitäten im Rahmen des Komitees auf einer Unterseite der offiziellen Internetpräsenz vorstellen. Zusätzlich erhalten sie Einladungen zu Veranstaltungen, Symposien sowie Materialien zu dem Thema.

Einstimmiger Beschluss im Ausschuss

Einmalig 2000 Euro kostet die Mitgliedschaft in dem Kreis. Die Mitglieder des Bau- und Verkehrsausschusses sprachen sich einstimmig dafür aus, dem Riga-Komitee beizutreten.