Bottrop. . Mit Peter Schmidtmann ein neuer Sozialarbeiter bei der Sozialberatung begonnen. Er bietet Beratung speziell für junge Erwachsene in der Situation.
- „Jung, arm, wohnungslos – junge Erwachsene im Abseits“ – so heißt das neue Projekt, dass die ESB aufgelegt hat
- Peter Schmidtmann bietet persönliche und alterstypische Hilfen und Beratung für die speziellen Probleme dieser jungen Erwachsenen
- Nach dem 18. Lebensjahr vielfach allein gelassen und mit der Situation überfordert
„Ich freue mich auf die Herausforderung!“ Peter Schmidtmann ist der „Neue“ im Team der Evangelischen Sozialberatung (ESB). In Kooperation mit dem Jobcenter startete die ESB am 1. August das erst einmal für ein Jahr vorgesehene Projekt „Jung, arm, wohnungslos – junge Erwachsene im Abseits“.
Mit diesem niederschwelligen Angebot will die ESB die Lücke zwischen den besonderen Bedürfnissen von wohnungslosen und von Wohnungslosigkeit bedrohten jungen Erwachsenen und den Angeboten der Wohnungslosenhilfe schließen. Der 47jährige Diplom-Sozialpädagoge Peter Schmidtmann bietet persönliche und alterstypische Hilfen und Beratung für die speziellen Probleme dieser jungen Erwachsenen an.
Besonderer Hilfebedarf
„Immer mehr junge Menschen haben keine Bleibe. Das Vagabundieren im Bekanntenkreis und auf der Straße zermürbt und lässt wenig Raum für persönliche Kapazitäten, um die eigene Lebensperspektive aktiv zu gestalten,“ weiß Peter Schmidtmann. „In der Folge sehen wir wohnungslose junge Erwachsene zunehmend in den Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe“, ergänzen die Kollegen Claudia Kretschmer und Felix Brill. „Sie haben wegen dieser speziellen und alterstypischen Probleme einen besonderen Hilfebedarf, dem wir nicht immer im notwendigen Umfang entsprechen konnten.“
Bis zum Alter von 18 Jahren finden viele dieser Jugendlichen, die den familiären Bezug schon länger verloren haben, noch Unterstützung in den Einrichtungen der Jugendhilfe oder durch die Jugendsozialarbeit. Danach sehen sie sich vielfach alleine gelassen und überfordert gegenüber dem rechtlich komplizierteren und dünner gewordenen Hilfesystem.
Engmaschige Begleitung durch die ESB
Die jungen Erwachsenen werden jetzt bei jedem Schritt engmaschig von Peter Schmidtmann begleitet: „Ich nehme sie gewissermaßen ans Händchen und lotse sie durch das Hilfesystem.“ Augenblicklich haben 27 junge Erwachsene ein Postfach bei der ESB, weil sie wohnungslos sind und ohne feste Adresse. Somit können sie Leistungen beim Jobcenter beantragen. Der Sozialpädagoge hat bereits zu einigen jungen Männern und Frauen Kontakt aufgenommen und die Betreuung begonnen.
Die ESB sieht mit diesem Projekt im ersten Schritt ihre Aufgabe in der Sicherung der Existenzgrundlage, Schaffung von dauerhaften Wohnlösungen und Stabilisierung der individuellen Lebenslagen. Dabei sind „Vertrauen – Motivation – Orientierung“ die Eckpfeiler der angebotenen Hilfen. Im nächsten Schritt kann dann eine tragfähige Anbindung an die Maßnahmen des Jobcenters ins Auge gefasst werden. Peter Schmidtmann steht den jungen Erwachsenen auch außerhalb der Beratungszeiten der ESB zur Verfügung. „Wenn man mich braucht, bin ich zur Stelle!“