Bottrop. Sport- und Bäderbetrieb ist nicht mehr Veranstalter der Party im Stenkhoffbad. Das übernimmt nun die Firma der Frau des bisherigen Organisators.

  • Zehn Jahre lang organisierte der städt. Sport- und Bäderbetrieb die Beachparty im Stenkhoffbad
  • Jetzt will sich der Stadtbetrieb verstärkt nur seinen ursprünglichen Aufgaben widmen
  • Veranstaltung und Organisation des Schlagerevents übernimmt nun die Firma der Ehefrau des langjährigen Organisators

Nach zehn Jahren Beachparty im Stenkhoffbad ist Schluss . Nicht für die Beachparty, wohl aber für die Stadt als Veranstalter. Der Sport- und Bäderbetrieb, der bisher die Schlagerparty nicht nur veranstaltete, sondern auch organisierte, zog sich zurück und vergab die Konzession an eine private Veranstaltungsagentur. Die gehört Jessica Dettke, der Ehefrau des langjährigen Organisators Daniel Dettke, Mitarbeiter im städtischen Sport- und Bäderbetrieb.

Recht neue Agentur gewinnt öffentliche Ausschreibung

Vorausgegangen war eine öffentliche Ausschreibung zur Konzessionsvergabe im Mai des Jahres, bei der die im letzten Februar beim Amtsgericht Gelsenkirchen ins Handelsregister eingetragene Firma Jero Gastro & Events den Zuschlag erhalten hatte. Mit 17 500 Euro Nutzungsgebühr für das Stenkhoffbad - die weiterhin an die Stadt fließen, ebenso wie die Beteiligung am Umsatz der Schlagerparty - hatte Jero Gastro den Zuschlag erhalten.

Warum gibt der städtische Sport- und Bäderbetrieb eine Veranstaltung ab, an der man immerhin jedes Jahr über 20 000 Euro verdient hat? „Die Veranstaltung und Durchführung einer Schlagerparty gehört nicht zu den originären Aufgaben eines Sport- und Bäderbetriebs“, sagt Leiter Jürgen Heidtmann. Er bestätigt auch das Höchstgebot bei der Nutzungsgebühr des Freibades durch Jessica Dettmann sowie die ebenfalls ausgehandelte künftige Umsatzbeteiligung.

Risikomanagement wird ausgelagert

Der Stadt blieben also weiterhin die Einnahmen, das Risikomanagement sei aber komplett an die Agentur ausgelagert. Dies sei vor allem mit Blick auf die stetig wachsenden Sicherheitsvorschriften (die WAZ berichtete) zu begrüßen, so Jürgen Heidtmann.

Daniel Dettke bleibt aber künftig bei der Beachparty keineswegs „außen vor“. Er hat über Jahre den Kontakt zu den Sängern und Agenturen aufgebaut, konnte auch, wie er berichtet, zum Teil die Gagen herunterhandeln, was wiederum den Einnahmen zu Gute kam. Jetzt steigt er mit diesem Hintergrund in der Firma seiner Frau ein. Denn: Die Beachparty solle natürlich nicht an Qualität einbüßen. „Dafür habe ich einen Nebentätigkeitsantrag gestellt, der auch genehmigt wurde“, sagt Daniel Dettke. Dies bestätigt auch dessen Chef Jürgen Heidtmann. Ob die Nähe zu groß sei, ob es nun über das Projekt Beachparty zu Interessenkonflikten mit nun zwei Arbeitgebern komme, dazu wollte sich der Amtsleiter nicht äußern. Für Heidtmann steht fest: „Wir werden die Trennung beider Bereiche genauestens beobachten. Für seine Nebentätigkeit muss Daniel Dettke Urlaub nehmen oder Überstunden abbauen.“