Bottrop. Maja und Werner Bartelt-Brüggemeier und Ilse Ortmann planen die Figurentheatertage und gehören zum Fachgremium des Kultursekretariates Gütersloh.
Figurentheater wird immer anspruchsvoller und professioneller und davon profitieren natürlich auch die Bottroper Figurentheatertage. Das jedenfalls stellen Maja und Werner Bartelt-Brüggemeier fest, die Jahrzehnte selbst in der Szene aktiv waren.
Seit sie ihr „Figurentheater Sonstwo“ aufgelöst haben, sind sie mehr denn je unterwegs, besuchen Figurentheater deutschlandweit und im angrenzenden Ausland - immer neuen Ansätzen und vor allem tollen Stücken auf der Spur, die man bei dem alle zwei Jahre in Bottrop stattfinden Festival zeigen kann. „Es geht aber auch darum, Inszenierungen zu finden, die in die Förderliste des Kultursekretariats Gütersloh aufgenommen werden können“, sagt Werner Bartelt-Brüggemeier.
Nicht am Publikum vorbei planen
Der Projektgruppe gehört auch Ilse Ortmann an. Die stellvertretende Leiterin des Kulturamtes kümmerte sich zunächst „von Amts wegen“ und inzwischen aus Leidenschaft seit vielen Jahren von städtischer Seite um das Festival, das in dieser Form ein Alleinstellungsmerkmal für die Stadt ist. „Das Kultursekretariat fördert keine Theater, immer nur einzelne, herausragende Inszenierungen“, so Ortmann. Dass einige der als förderungswürdig erachteten Produktionen dann auch auf dem hiesigen Festivalspielplan auftauchen, hängt also auch damit zusammen, dass die drei mit ihren Kollegen aus NRW die Szene ständig im Blick haben. In dieser Festival-Ausgabe werden von 23 gezeigten Produktionen fünf aus Gütersloh gefördert, darunter „Der eingebildete Kranke“ und „Die Schachnovelle“ für Erwachsene.
„Aber nicht alles, was gut ist- oder wir gut finden - funktioniert auch in Bottrop“, sagt Maja Bartelt-Brüggemeier. „Wir müssen darauf achten, welche Räume, welche Technik zur Verfügung steht und natürlich auch, was das Publikum mag, denn nichts ist schlimmer, als am Publikum vorbei zu planen.“
Planungen mehrere Jahre im Voraus
Nicht nur die Stücke, vor allem auch das Publikum ist mit den Jahren immer anspruchsvoller geworden. „Es gibt konkrete Anfragen gerade beim Erwachsenentheater, ob wir die eine oder andere Truppe nicht wieder einladen können“, so Werner Bartelt-Brüggemeier. Wichtig sei immer auch, dass der Raum funktioniert. Marionettentheater -Gastspiele bedeuten immer großen Aufwand. Andere Produktionen brauchen ansteigende Sitzreihen, damit die Perspektive stimmt. Einfalscher Raum kann eine tolle Produktion kaputt machen.
Das Trio kennt die Gegebenheiten vor Ort. Und deshalb laufen noch vor Festivalstart am 16. September schon Vorbereitungen für die Jahre 2019 und 2021.
So fördert das Kultursekretariat Gütersloh
Das Kultursekretariat Gütersloh ist ein Zusammenschluss von 71 Städten in NRW, dem auch Bottrop angehört. Seit der Gründung 1980 geht es auch darum, wie die Städte besser und effektiver im Kulturbereich zusammenarbeiten können. Es gibt verschiedene Bereiche, darunter Theater, der auch die Projektgruppe Figurentheater umfasst, die sich jetzt in Bottrop traf.
Bottrop ist mit den Figurentheatertagen Festivalort und Maja und Werner Bartelt-Brüggemeier gehören - wie auch Christian Strüder von den Herner Flottmannhallen, Klaus Menning von Figurentheater Hille Pupille in Dülmen oder Ilse Ortmann vom Kulturamt, zum Expertengremium. Das beobachtet die Szene und schlägt gute Produktionen zur Förderung durch das Kultursekretariat vor, das seine Mittel aus dem Landeskulturtopf bekommt. Wer dann eine der ausgewählten Produktionen zeigt, erhält aus Gütersloh 40 Prozent der Aufführungshonorars. „Bei kleineren Budgets ist das eine Erleichterung“, so Werner Bartelt Brüggemeier.