Bottrop. . Prälat Linse hat die Indienhilfe 1972 gegründet. Auch heute noch ist er unermüdlich im Einsatz für die gute Sache, Samstag wieder auf dem Markt.

„Im nächsten Frühjahr fliege ich noch einmal hin.“ Die Pläne von Prälat Linse stehen fest. 84 Jahre ist er inzwischen alt, aber nach wie vor unermüdlich im Einsatz für die Indienhilfe, die er am 15. August 1972 ins Leben gerufen hat. Mehr als vier Millionen Euro wurden seit 1972 nach Indien überwiesen, Hilfe für Arme und Behinderte.

27 Mal ist Prälat Linse inzwischen dort gewesen, um sich von den vielen Hilfsprojekten zu überzeugen, die erst mit Unterstützung aus Bottrop möglich geworden sind. Das letzte Mal war er 2016 in Indien und hat die Grundsteine für vier neue Projekte gelegt. Drei davon sind schon eingeweiht worden. Das vierte, ein Internat für Mädchen, steht vor der Eröffnung. „Was Neues werden wir aber nicht mehr anfangen“, sagt Prälat Linse mit Blick auf sein Alter und das Fehlen eines Nachfolgers. Schon seit langem ist Prälat Linse mehr oder weniger Einzelkämpfer für die gute Sache. Das war früher anders.

Mit dem Verdienstkreuz ausgezeichnet

Gegründet hat er die Indienhilfe 1972 in Hattingen, nach der Begegnung mit einem indischen Pater. 1977 wurde er Realschulpfarrer in Bottrop und gab seinem Hilfsverein den neuen Namen „Indienhilfe Bottroper Realschüler“. Mit Hilfe der Schüler der Marie-Curie- und der Gustav-Heinemann-Realschule blühte das Hilfsprojekt in der Folgezeit so richtig auf. Es gab unzählige Aktionen und zahlreiche Helfer, erinnert sich Prälat Linse noch heute gerne. Einige Schüler begleiteten Prälat Linse später sogar nach Indien, manche zählen noch heute zu den regelmäßigen Spendern. 1997 ist der Prälat als Realschulpfarrer in den Ruhestand gegangen. Aber immer noch ist er dort gern gesehener Gast, wie im Juli bei der Jubiläumsfeier der Marie-Curie-Realschule.

Mit der Drehorgel in der Stadt

92 Gebäude wurden in Indien mit Hilfe aus Bottrop errichtet. 30 Projekte wurde inzwischen abgewickelt und können eigenständig bestehen. Es wurden Schulen und Internate für Behinderte, Krankenhäuser und Kirchen gebaut. 49 Projekte befinden sich in kirchlicher Trägerschaft. dafür werden mit Bottroper Hilfe auch Priester und Ordensschwestern ausgebildet.

Angesichts seines Alters will Prälat Linse ab September kürzer treten. Bis dahin wird er aber noch am kommenden Samstag (12. August) bis 13 Uhr mit seinem Verkaufsstand auf dem Wochenmarkt in Stadtmitte zwischen St. Cyriakus und C&A stehen; und ebenfalls dort am kommenden Dienstag (15. August), dem Jubiläumstag, mit einer Drehorgel und einem Hut für Münzen und Scheine. . .