Kirchhellen. Das Race@Airport feierte am Wochenende das 10. Jubiläum an der Schwarzen Heide. Mehr als 5000 Besucher bei spektakulären Beschleunigungsrennen.
Auf die Plätze, fertig, Vollgas. Bleifüße kennen beim Race@Airport auf dem Flugplatz Schwarze Heide nur eine Richtung: volle Kraft voraus. Die Beschleunigungsrennen werden über die Distanz einer Viertelmeile (402,34 Meter) ausgetragen. Mehr als 5000 Besucher ließen sich das 10-jährige Jubiläum des Motorsport-Spektakels nicht entgehen.
Wo sonst Flugzeuge landen, liegt wieder Benzinduft in der Luft. 190 Teilnehmer jagen in ihren getunten Fahrzeugen in den einzelnen Hubraumklassen nach Rekorden. Männerherz, was willst du mehr. Aber auch das weibliche Geschlecht ist angetan von so viel Tuning, Technik und hoher Geschwindigkeit.
Selbst kleine Seats röhren mit Sechs Zylindern
Nadine Degener sitzt als eine von wenigen Teilnehmerinnen selbst am Steuer. „Ich bin damit groß geworden“, sagt die Gladbeckerin, die Benzin im Blut hat. Als ihr Fahrzeug, ein Seat Ibiza, im Jahr 1994 vom Fließband läuft, sieht es allerdings ein wenig anders aus. Mittlerweile ist die Karosserie grün lackiert. Unter der Haube röhrt ein VR6 2,8-Liter-Turbo-Motor. Und am Heck wurde ein Spoiler montiert, im Innenraum der Originaltank aus- und dafür ein Motorradtank eingebaut. Auf den grünen Team-Hemden steht „Ich geb’ Gas, ich will Spaß“. Das Motto wird beim Race@Airport wörtlich genommen. „Wir sind nicht die schnellsten, dafür aber die lustigsten“, scherzt Vater Burkhardt. Es geht mehr um Spaß als um Pokale. Mit der ersten gefahrenen Zeit von 14,7 Sekunden in der Hubraumklasse 6 ist Nadine Degener dennoch unzufrieden. „Die Reifen sind noch neu.“ Der nächste Versuch soll besser werden. Ihr Wunsch: eine Zeit jenseits der 12-Sekunden-Marke.
Davon kann Marvin Funke in der Hubraumklasse 3 nur träumen. Mit seinem getunten Citroën Typ DS 3 (3-Zylinder, 176 PS) sieht er die schwarz-weiß karierte Flagge nach 17,2 Sekunden. „Unter 17 Sekunden wäre am Ende schon schön“, hofft er. Für dieses Ziel hat er noch maximal fünf Rennen Zeit. Der Ablauf ist Routine: Fünf Minuten vor dem Start bringt Funke den Motor auf Betriebstemperatur. Er fährt auf die Startposition. Vorher lässt er die Antriebsräder durchdrehen, damit diese auf Temperatur kommen.
Neben ihm steht der Wagen seines Kontrahenten. Als die Ampel auf Grün schaltet, gibt’s kein Halten mehr. „Dann bin ich konzentriert und habe einen Tunnelblick.“ Während er hochschaltet, drückt er das Gaspedal bis zum Anschlag durch. Den Drehzahlmesser hat er kaum im Blick. „Schalten hab’ ich im Gefühl.“ Auch privat nutzt Funke seinen Wagen. Dann hält er sich aber an die erlaubte Höchstgeschwindigkeit. Umso mehr freut er sich jedes Mal auf das Race@Airport. „Es ist schön, hier mit Freunden den Tag zu verbringen und Gas zu geben.“
Auch Veranstalter Michael Augustin findet zum Jubiläum nur lobende Worte: „Das Publikum ist sehr fachkundig. Wir sind immer gerne auf der Schwarzen Heide.“