Bottrop. . Die Folgen des Klimawandels sind das zentrale Thema eines neuen Sachgebietes im Fachbereich Umwelt. Dabei geht es auch um Wasser- und Energiesparen

  • Seit einem Jahr gibt es im Fachbereich Umwelt das Sachgebiet Klimagerechtigkeit.
  • Das sechsköpfige Team arbeitet am Strategien zum Umgang mit dem Klimawandel
  • Außerdem geht es um den spatrsamen Umgang mit Wasser und Energie

Seit einem Jahr gibt es im Fachbereich Umwelt das Sachgebiet Klimagerechtigkeit. Das sechsköpfige Team hat zwei Kernaufgaben: die Stadt vor den Folgen des Klimawandels schützen zu helfen und dafür zu werben, dass Wasser und Energie sparsam genutzt werden, damit die Stadt das Klima nicht weiter aufheizt.

Stichwort Wasser: Regen gehört nicht in die Kläranlage, hat die Emschergenossenschaft schon lange erkannt und 2005 mit den Städten eine „Zukunftsvereinbarung“ geschlossen. Bis zum Jahr 2020 sollen 15 Prozent der Fläche vom Abwassersystem abgekoppelt sein, dort soll das Wasser versickern oder in Bäche eingeleitet werden. Bottrop íst schon fast am Ziel, sagt Stefanie Meyer. 13 Prozent sind abgekoppelt, die fehlenden zwei Prozent sind in Arbeit.

Wärmekataster für Kirchhellen

Stichwort Energie: Für Kirchhellen erarbeitet der Fachbereich ein Wärmekataster nach dem Vorbild der Innovation City, die das für die Innenstadt gemacht hat und dabei erfolgreich geworben hat für den Umstieg auf Fernwärme als Heizung. In Kirchhellen allerdings gibt es keine Fernwärme. Was soll da das Wärmekataster? „Wir können herausfinden, in welchen Zeiträumen in welchen Siedlungen Heizungsmodernisierungen fällig werden, und dann Alternativen mit erneuerbarer Energie oder mit energetischer Modernisierung anbieten“, sagt Sachgebietsleiter Tilman Christian.

„Wanderbäume“ für die Innenstadt

Stichwort Hitze: Die Innenstadt heizt sich im Sommer immer stärker auf. Deshalb setzt der Fachbereich Umwelt auf mehr Grün in der City, weil es kühlt und Schatten spendet. Die leidige Debatte um die Hitzeinsel Trapez oder um den Berliner Platz hat gezeigt, dass Tiefgaragen Baumpflanzungen sehr enge Grenzen setzen.

„Deshalb denken wir über neue Möglichkeiten nach, Grün in die Innenstadt zu holen“, sagt Carina Tamoschus. Die geplante Mooswand an der Gladbecker Straße ist ein Beispiel, weitere sind „Wanderbäume“, Fassadenbegrünung oder das „Grüne Zimmer“, das im Rahmen eines EU-Forschungsprojektes derzeit in Ludwigsburg getestet wird.

Gemeinsames Gärtnern

Mehr Grün in die Stadt - das war auch die Idee hinter den Gemeinschaftsgärten, die die Klimaschützer gemeinsam mit dem Team für die „Zukunftsstadt“ auf den Weg gebracht hat. Mit Erfolg. Sechs Gemeinschaftsgärten gibt es inzwischen, ein 2016 gegründeter Verein betreut sie. Mission erfüllt, sagt Christian: „Das Kind kann jetzt allein laufen.“ Der erste Gemeinschaftsgarten der Stadt am Kulturhof wird im Herbst dem Ausbau des Kulturzentrums weichen.

Übersetzungsarbeit

Das jüngste Baby des Sachgebietes ist das Projekt „Zukunftsstadt Region Ruhr“. Die Themen des vom Bund geförderten Forschungs- und Praxisverbundes klingen sperrig: Resilienz, Vulnerabilität, sozial-ökologische Ungleichheit. Trotzdem will das Team diese Themen möglichst vielen Bürgern so nahe bringen, dass die selbst wie beim Wettbewerb „Zukunftsstadt“ auf gute Ideen kommen, sagt Carina Tamoschus: „Wir müssen den Menschen klarmachen, was Klimawandel mit ihnen zu tun hat.“