Bottrop/Hamburg/Helsinki. Der Bottroper Schauspieler Mathias Spaan hat sich auf den Weg von Hamburg bis Finnland gemacht. Mit der Reise erfüllt er sich einen alten Traum.
- Alleine reisen - davon hat Mathias Spaan schon früher geträumt
- Der Schauspieler möchte komplettes Neuland entdecken
- In einem Internettagebuch berichtet er über seine Reise-Erfahrungen
Normalerweise ist das Theater seine Bühne. In den kommenden fünf Wochen spielt Mathias Spaan die Hauptrolle in seinem eigenen Roadmovie. Gemeinsam mit seiner Schwalbe Charlotte hat er sich auf den Weg gemacht. 2664 Kilometer – von seiner aktuellen Wahlheimat Hamburg nach Helsinki.
Die Idee war eigentlich eine ganz andere. Eine Interrailtour durch Europa, mit Start in Estland war geplant. „Dann hat sich mein Kumpel das Bein gebrochen. Ein Wink des Schicksals“, sagt Mathias Spaan. Denn seine Wohnung in Hamburg, wo er seit Oktober 2016 ein Regiestudium an der Theaterakademie Hamburg aufgenommen hat, war bereits untervermietet.
Ganz alleine durch das Baltikum
„Ein alter Traum, den ich schon eine ganze Weile habe, flackerte plötzlich wieder auf: Alleine reisen“, sagt der Schauspieler, der seine ersten Schritte auf der Bühne der Bottroper Kulturwerkstatt gemacht hat und auch in Bottrop schon durch eigene Theaterprojekte Bekanntheit erlangte.
Ganz auf sich allein gestellt sein, das ist es, was sich Spaan fortan in den Kopf gesetzt hatte. Seine Schwalbe Charlotte kam frisch aus der Werkstatt – sie strahlt im satten Gelb. Eine größere Tour soll es werden, das Ziel Helsinki in Finnland. „Ich wollte gerne durch Russland fahren und von Helsinki bringt mich eine Fähre zurück nach Hamburg“, sagt Spaan.
Der Weg ist sein Ziel
Der Weg dahin ist sein Ziel. „Das Baltikum ist ein Rätsel und ich habe große Lust, komplettes Neuland zu entdecken“, verrät er. Lange überlegt hat Spaan dann nicht mehr, sondern schnell Nägel mit Köpfen gemacht. Tütensuppen, Zelt, Regenhose und Angelschnur sind eingepackt. „Es fühlt sich ein bisschen an wie elf sein und von zu Hause weglaufen wollen“, schreibt er in seinem Blog unter www.mathiasspaan.de. Dort wird er auch regelmäßig von seiner Reise berichten.
Entlang der Ostseeküste macht er sich auf den Weg durch Polen, Litauen, Lettland, Estland und Russland bis in die finnische Hauptstadt. Er verspricht: „Falls meine Schwalbe, wie Artax in der ‘Unendlichen Geschichte’ in den Mooren des Baltikums zu versinken droht, ich ziehe dich raus und irgendwie kommen wir beide in Helsinki an.“
Kunstwerk aus Bilder-Schnipseln
Die Nervosität vor dem Reisestart konnte er aber nicht verheimlichen. „Mir wackeln schon ein bisschen die Knie wenn ich an den Moment denke, wenn ich wirklich los fahre.“ Mittlerweile ist der Startschuss für das Abenteuer erfolgt, Spaan und seine Charlotte sind unterwegs. Seine selbst ernannte „Schnipseljagd“ ist gestartet. In fünf Wochen soll das Kunstwerk komplett sein – mit vielen Bildern aus dem Baltikum, Russland und Finnland.