Bottrop. . Bauarbeiter dichten feuchte Wände im Untergeschoss ab. Mal bereiten eine alte Treppe Mühe, mal eine brüchige Mauer oder unbekannte Kammern.
- Wäre jetzt schon Unterricht, kämen Schüler gar nicht ins Schulgebäude hinein
- Handwerker haben vorm Haupteingang der Schule ein tiefes Loch ausgehoben
- Statt mit dem Bagger mussten Arbeiter mit Schüppen vier Meter tief graben
Wäre jetzt Unterricht, so würden sich die Schülerinnen und Schüler freuen: Denn in ihr Schulgebäude kämen sie nicht hinein. Handwerker haben vor dem Haupteingang der Hauptschule Welheim ein tiefes Loch ausgeschachtet. „Die Räume im Keller sind feucht, daher müssen wir von außen abdichten“, stellt Veit Brockmann, Architekt und Bauleiter im Fachbereich 65 der Abteilung Immobilienwirtschaft der Stadt, fest. 30000 Euro kosten die notwendigen Erd-, Pflaster- und Abdichtungsarbeiten.
Gleich am ersten Ferientag ging es los: Bauzäune wurden rings um den Haupteingang und auf dem Schulhof aufgestellt. Dann gingen die Handwerker der Bottroper Hoch- und Tiefbau-Firma Lüth ans Werk, um erstmal das Fundament freizulegen. Kaum waren jedoch die Pflastersteine entfernt, sorgte eine alte Treppenanlage für die erste Überraschung.
Kammern erschweren Ausschachtungsarbeiten
Und als diese entfernt war, wartete ein Stück tiefer sogleich die zweite: „Die Giebelseite des Gebäudes ist einst mit einigen Quer- und einer Längswand abgefangen worden, so dass Kammern entstanden sind“, so Brockmann. „Das war in unseren Bauplänen nicht drin.“ Allerdings hätten diese Kammern dann die weiteren Ausschachtungsarbeiten erschwert und verzögert. „Schließlich passte da keine Baggerschaufel hinein und man musste mit der Schüppe ran.“
Etwa vier Meter tief wurde das Fundament des Schulgebäudes mühsam freigelegt. Eine weitere Wand wurde sichtbar, die das Gebäude zum benachbarten tieferen Gelände abfängt. Diese Stützwand war brüchig und musste entfernt werden. Noch eine Überraschung also. „So was sieht man halt erst, wenn man mit den Arbeiten loslegt. Und die Pläne waren auch hier anders“, erzählt Brockmann von den Unwägbarkeiten des Baustellenalltags. Doch schnell war eine neue Betonwand gegossen, die nun nur noch trocknen muss.
Ausblühungen an den Wänden zeigen Feuchtigkeit
Derweil arbeiten die Handwerker am Mauerwerk, hoffen – wie bei Außenarbeiten üblich – immer wieder auf trockenes Wetter und bringen Gewebeeinlage und neue Bitumenschicht auf. „Im Inneren des Gebäudes zeigten Ausblühungen an den Wänden die Feuchtigkeit an, die im Mauerwerk sitzt. Durch die Abdichtungsarbeiten dringt fortan keine Nässe mehr ein und die Wände trocknen hoffentlich schnell ab.“
Sind die Abdichtungsarbeiten erledigt, müssen die einzelnen Kammern wieder mit Erdreich gefüllt werden. Nur die Lichtschächte bleiben frei und erhalten letztlich neue Gitter. Und die Kellerräume bekommen zudem neue Fenster. „In ähnlicher Weise wurde übrigens schon die Längsseite des Gebäudes saniert“, so Brockmann. „Allerdings war das Gebäude dort nicht durch die zusätzlichen Kammern im Untergrund abgesichert und die Arbeiten verliefen etwas einfacher.“
Die Arbeiten haben sich etwas verzögert
Durch die Überraschungseinlagen haben sich die diesjährigen Bauarbeiten bislang etwas verzögert. „Wir sind nicht ganz im Zeitplan“, meint Veit Brockmann und fügt schmunzelnd hinzu. „Aber man kennt es ja: Letztlich wird’s so oder so immer knapp. Ich hoffe, dass wir bis zum Ende der Sommerferien mit den Arbeiten fertig werden.“