Bottrop. . Drei junge Christen aus Bottrop erzählen, warum es ihnen wichtig ist zur Konfirmation zu gehen. Das „Konficamp“ auf Norderney bestärkte sie.

  • Im nächsten Frühjahr gehen 200 junge Bottroper zur Konfirmation
  • Zur Vorbereitung reisten 130 Jugendliche für eine Woche ins Konficamp auf Norderney
  • Die Gemeinschaft ist für die jungen Christen ein wichtiger Punkt

Josefine, 13 Jahre jung, ist noch gar nicht lange ein offizielles Mitglied der evangelischen Kirche. Im vergangenen Jahr erst wurde sie getauft – weil sie sich bewusst dafür entscheiden konnte. Der Glaube und die Beschäftigung damit sind ihr in ihrem Leben wichtig. Gar keine Frage war es da für sie, dass sie auch mit zur Konfirmation gehen will.

„Man ist ein Teil der Gemeinde und lernt neue Leute kennen, die denselben Glauben haben“, das gefällt ihr. Mit Lukas (12) und Paul (13) ist Josefine gerade aus dem „Konficamp“ der evangelischen Kirchengemeinde auf Norderney zurückgekehrt. Gemeinsam erzählen die Drei, was sie mit der Konfirmation verbinden, mit der sie nächstes Frühjahr ihre Aufnahme in die christliche Gemeinde bekräftigen.

130 Jugendliche reisten mit zum Konficamp auf Norderney

© Büker-Mamy

Ganz so selbstverständlich wie einst ist die Teilnahme an diesem feierlichen Segnungsgottesdienst heutzutage nämlich nicht. „Früher haben 90 Prozent der evangelisch getauften Kinder mitgemacht“, sagt Pfarrerin Anke-Maria Büker-Mamy. „Das ist runtergegangen auf 80 bis 85 Prozent.“ Rund 200 gehören aktuell in Bottrop zu einem Jahrgang, 130 fuhren mit ins einwöchige Konficamp; zur Vorbereitung gehören darüber hinaus regelmäßige Treffen über eineinhalb Jahre.

„Für mich ist die Konfirmation nicht nur wegen des Glaubens wichtig“, sagt Paul. „Ich wollte auch neue Freunde kennen lernen.“ Sein Gefühl ist, dass der Umgang in der Konfirmanden-Gruppe untereinander freundlicher ist als etwa in der Schule. Darum gehe es ja auch, bekräftigen Pfarrerin Büker-Mamy und Pfarrer Dieter Naumann: Dass man eine Gemeinschaft findet, die die gleichen Ziele hat. Dass man nicht noch auf Schwächere tritt. Dass man sich über den Umgang miteinander klar wird.

Lukas möchte mehr über Gott und die Welt erfahren

Lukas betont, dass er nicht etwa auf Druck der Eltern zur Konfirmation gehe, sondern freiwillig: „Es wurde mir wichtiger. Ich möchte mehr über Gott und die Welt erfahren.“ Allzu regelmäßige Gottesdienst-Besucher waren die Drei vorher nicht; jetzt gehört der Gang in die Kirche zur Vorbereitung dazu. „Ich entdecke immer Neues in dem, was die Pfarrer sagen“, verrät Lukas. „Jeder Pfarrer und jede Pfarrerin macht den Gottesdienst anders“, das findet Josefine interessant.

Beim nunmehr dritten Konficamp auf Norderney war der Gottesdienst besonders auf die Jugendlichen zugeschnitten, Josefine habe dort zeitweise in der Band mitgespielt.

Ein Mädchen wurde in der Nordsee getauft

Was u.a. sonst noch zum Programm gehörte, berichtet Jugendmitarbeiter Michael Wegmann: Morgens ein Aufwärmen mit kurzem theologischem Impuls, Musik und Bewegung. Dann wurde in der „Meet Jesus Time“ inhaltlich gearbeitet, zum Beispiel zum Thema Zachäus. Nach der Mittagspause folgte die Aktivzeit mit zehn bis zwölf unterschiedlichen Angeboten – von Beachvolleyball über Radtouren bis hin zur Taschengestaltung war vieles dabei. Außerdem hatte das Haus einen eigenen Badestrand. An einem Tag wurde ein Mädchen aus der Gruppe in der Nordsee getauft.

Durch das Camp habe man die anderen Konfirmanden auch aus anderen Stadtteilen viel besser kennen gelernt – bzw. bei schon Bekannten neue Seiten entdeckt, erzählt Josefine. „Es sind neue Freundschaften entstanden.“ Lukas ergänzt: „Wir haben viel über die Bibel erfahren.“ Diese Woche hat die Drei noch einmal bestärkt – schon, weil sie eigene Erfahrungen mit dem Glauben mit anderen intensiv teilen konnten.

Jugendliche wollen sich jetzt als Teamer engagieren

Die Drei hoffen auf eine Wiederholung des Konficamp-Erlebnisses – das nächste Mal wollen sie sich als Teamer engagieren, die sich um die neuen Konfirmanden kümmern. Diesmal waren 35 Ehrenamtliche dabei, im Alter von 15 bis 45 Jahren.

Das Camp-Format ist in Finnland entstanden, und sein Grundgedanke ist laut Pfarrer Dieter Naumann dieser: „Den Jugendliche eine Palette zu bieten: Das ist evangelische Kirche in der Stadt. Sie gehören zu einer großen Glaubensgemeinschaft, die bunt ist und Raum hat für viele Menschen.“