Birgit Lauer, Sprecherin der Apothekerkammer, rät vor Urlaubsantritt auch zu rechtzeitigen Impfungen

Bei der Planung des Sommerurlaubes kommt ein wichtiger Teil der Reiseplanung oft zu kurz: die Reiseapotheke. „Dabei entscheidet die Reiseapotheke im Fall der Fälle über ein gelungenes oder höchst unangenehmes Urlaubserlebnis“, betont Birgit Lauer, Sprecherin der Apothekerkammer in Bottrop. „In so manchem Urlaubsort werden die Speisen unter anderen Bedingungen zubereitet als in Deutschland. Und während Einheimische mit einigen Bakterien keine Probleme haben, reagiert ein mitteleuropäischer Magen häufig gänzlich anders. Daher gehören Arzneimittel gegen Durchfall in jede Reiseapotheke.“

Sonnenschutz und Pflaster

Je nach Reiseland kann es schwierig werden, die passenden Arzneimittel vor Ort zu finden: „Die Medikamente können andere Markennamen haben. Bei fehlenden Sprachkenntnissen birgt dies das Risiko, schlichtweg das Falsche einzunehmen.“Fälschungen oder dauerhaft falsch gelagerte Arzneimittel können ein weiteres Risiko bilden.

Neben den eigenen Medikamenten, die regelmäßig eingenommen werden müssen, gehören in die Reiseapotheke Mittel gegen Allergien und Insektenstiche. Außerdem gehören Sonnenschutzpräparate ebenso ins Gepäck wie Fieber- und Schmerzmittel. „Auch zwei kleine Mullbinden, Pflaster und eine kleine Flasche mit Desinfektionsmittel können nicht schaden und fallen nicht ins Gewicht“, so Lauer. Aufbewahren sollte man die Reiseapotheke bei Flugreisen im Handgepäck. Schließlich kann ein Koffer mal verloren gehen oder erst zwei Tage später am Reiseziel eintreffen. Schere und Pinzette gehören jedoch ins aufgegebene Gepäck: „Die werden sonst bei der Sicherheitskontrolle aussortiert.“ Wer eine Erstausstattung benötigt oder die Reiseapotheke auf den aktuellen Stand bringen lassen möchte, kann sich in seiner Apotheke vor Ort beraten lassen. „Das pharmazeutische Fachpersonal hilft gerne weiter“, betont Lauer.

Tipp: Impfpass überprüfen

Eine Urlaubsreise ist zudem ein passender Anlass, sich in der Apotheke vor Ort oder beim Hausarzt über notwendige Impfungen zu informieren: „Je nach Reiseland und -art wird geprüft, welche Impfungen sinnvoll sind.“ Viele gesetzliche Krankenkassen übernehmen nicht nur die für die Bundesrepublik empfohlenen Impfungen, sondern bezahlen auch einen Großteil der Kosten für Reiseimpfungen. Lauer nennt ein Beispiel für eine sinnvolle Impfung: „Drei von tausend Reisenden, die ungeimpft in die Tropen fahren, infizieren sich innerhalb eines Monats mit Hepatitis A.“