Bottrop. . Der Energieversorger ELE und die Sparkasse zahlen insgesamt die höchsten Summen. Die meisten Gelder gehen an den Sport- und Bäderbetrieb.
- Rund 210 000 Euro steuerten Firmen und private Geldgeber zu Aktivitäten der Stadt bei
- Rechnungsprüfer geben alle Geldgeber bei Zahlungen ab 1000 Euro namentlich bekannt
- Die Sponsoring-Palette reicht vom kostenlosen Elektroauto bis zu Buchgutscheinen
Die Einnahmen, die der Stadt von Sponsoren zugehen, sind im vorigen Jahr wieder etwas angestiegen. Demnach haben Sponsoren die Stadt mit insgesamt 210 000 Euro unterstützt. Ein Jahr zuvor hatten sie noch 15 000 Euro weniger gezahlt. Allerdings lagen die Einnahmen der Stadt aus Sponserengeldern vor drei Jahren auch schon deutlich höher: bei 270 000 Euro.
Die mit Abstand größte Geldgeberin für die Stadt war die regionale Versorgungsfirma Emscher-Lippe-Energie (ELE), die ja zu großen Teilen ein kommunales Unternehmen ist. So sind an der ELE neben dem RWE-Konzern nicht ganz zur Hälfte die Städte Bottrop, Gladbeck und Gelsenkirchen beteiligt.
Für Beachparty und Extraschicht gibt es Geld
Insgesamt 60 000 Euro an Sponsorgengeldern ließ die ELE im vorigen Jahr der Stadt zukommen. Das Unternehmen zahlte nicht nur für Werbung auf der städtischen Internetseite oder zum Beispiel bei der Beachparty im Stenkhoffbad, in der Dieter-Renz-Halle oder im Jahnstadion, sondern förderte auch Judokurse und die jungen Leistungssportler aus der Stadt. Auch bei kulturellen Veranstaltungen von der Extraschicht bis hin zum Nikolausmarkt trat die ELE als Sponsor auf.
„Das Sponsoring mit Privaten hat auch für die Stadt in den letzten Jahren aufgrund der schwierigen Haushaltssituation an Bedeutung gewonnen“, legt Jochen Brunnhofer, der Leiter des städtischen Rechnungsprüfungsamtes dar. Brunnhofer hat den neuen Sponsoringbericht soeben dem Rechnungsprüfungsausschuss vorgelegt.
Zahlungen ab 1000 Euro werden veröffentlicht
Darin werden alle Sponsoringleistungen ab einem Wert von 1000 Euro aufgelistet. Seit vier Jahren gibt die Stadt ihre Sponsoren auch öffentlich bekannt. Mit deren Einverständnis nennt sie deren Namen, die Höhe des Wertes der gesponsorten Leistung und den Zweck der einzelnen Zahlungen.
Die Sponsorgen erhalten für ihre Zahlungen also eine Gegenleistung, indem sie zum Beispiel für sich Werbung machen können. In keinem Fall aber dürfe dabei auch nur Eindruck aufkommen, dass sich die städtischen Dienststellen oder ihre Mitarbeiter von Interessen der Sponsoren leiten ließen, macht Brunnhofer klar.
Talente profitieren auch von Sponsoren
Am meisten von Sponsorengeldern profitiert der Sport- und Bäderbetrieb. Auf der Liste des städtischen Betriebes stehen nicht nur mit Abstand die meisten Geldgeber, ihm fließt auch die bei weitem höchste Fördersumme zu: Mit insgesamt fast 87 000 Euro förderten Sponsoren den Sport in der Stadt. Die Summe kommt auch deshalb zusammen, weil gemeinsam mit der ELE auch die Sparkasse und das Möbelhaus Ostermann insgesamt 25 000 Euro an Zuschüssen für die noch ziemlich neue Bottroper Talentförderung im Leistungssport bezahlen.
Nach der ELE gehört die Sparkasse auch zu den zahlungsfreudigsten Sponsoren der Stadt: Mit fast 30 000 Euro unterstützte das Kreditinstitut die Stadt: Außer für den Sport hatte die Sparkasse dabei vor allem auch ziemlich viel Geld für die Schulen übrig.
>> Vom Elektroauto bis zum Buchgutschein
Die Palette an Sponsoringleistungen reicht von der kostenlosen Bereitstellung von Elektroautos bis hin zu Buchgutscheinen. So sind die Mitarbeiter des Ressorts für Stadterneuerung mit einem Elektro-Smart auf Achse. Zur Verfügung stellt das Auto im Wert über 15 000 Euro die Akzent Sozialsponsoring GmbH.
Die Mitarbeiter der offenen Jugendarbeit verfügen über einen Renault Kangoo, den die Pro-Mobil Autowerbung mit Werbung darauf zur Verfügung stellt.
Auch Spenden erhält die Stadt. Spender nennt sie eigentlich aber nicht, weil diese keine Gegenleistung erhalten. Im Sponsoringbericht finden sich aber auch einige Spender, die insbesondere Schulen Gutes taten.