Bottrop. . Er hatte Ermittlungen zum Skandal um die Krebsmedikamente ins Rollen gebracht. Doch der Kündigungsgrund war für das Arbeitsgericht ein anderer.

Der Informant, der den Apotheker-Skandal ans Licht brachte, hat seinen Job verloren. Das meldet Radio Emscher Lippe. Demnach hat das Arbeitsgericht Gelsenkirchen entschieden, dass die Kündigung rechtmäßig ist. Der Apotheker hatte den Hinweisgeber unter anderem entlassen, weil er sich über die Apotheke privat Medikamente besorgt haben soll und das nicht korrekt abgerechnet habe.

Der Mitarbeiter glaubt, dass dieser Entlassungsgrund aber nur vorgeschoben war, und er in Wahrheit gehen musste, weil er die Ermittlungen zu den mutmaßlich gepanschten Krebsmedikamenten ins Rollen gebracht habe. Auch das war Teil der Kündigung wurde seitens des Gerichts aber nicht akzeptiert. Als Kündigungsrund erkannte die Richterin nur die falschen Abrechnungen an.

Verdacht des Betruges an Krankenkassen besteht

Es war bereits der zweite Termin vor Gericht. Eine Vergleichsvorschlag der Kammer, nach dem die fristlose Kündigung in eine fristgerechte umgewandelt werden sollte, und er eine Abfindung erhalten hätte, hatte der Mitarbeiter abgelehnt. Er wollte weiter arbeiten.

Der Apotheker sitzt nach wie vor in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, in Infusionen für Krebspatienten den Wirkstoff zu gering dosiert zu haben und so Krankenkassen um Millionen betrogen zu haben.