Bottrop. . Abordnung von Lehrern nach Gelsenkirchen beschäftigte Schulausschuss erneut.In der Sitzung stellte sich auch der Bewerber um Stelle am HHG vor.

Die Zuhörer mussten sich ein wenig gedulden. Der Beginn des öffentlichen Teils der Sitzung des Schulausschusses wurde am Dienstag nämlich um rund eine halbe Stunde nach hinten verschoben, weil der Ausschuss einen Punkt aus seinem nichtöffentlichen Teil zuvor abhandeln wollte: die Vorstellung des Bewerbers um den Posten des Schulleiters am Heinrich-Heine-Gymnasium.

Als einziger Kandidat noch im Rennen ist Tobias Mattheis, der die Schule bereits seit gut einem Jahr kommissarisch leitet. Zwei weitere Bewerber waren zuvor ausgeschieden. Seine zweite Vorstellungsrunde absolvierte Mattheis noch am Dienstagabend in der Schulkonferenz des Heinrich-Heine, die zufällig am gleichen Tag stattfand wie der Schulausschuss. Beide Gremien können nur Empfehlungen zum Bewerber aussprechen, die Entscheidung fällt anschließend bei der Bezirksregierung Münster. Wieder besetzt werden soll der Posten zum 1. August, mit dem Beginn des neuen Schuljahres.

Freie Stellen ausschreiben

Im öffentlichen Teil der Sitzung ging es dann anschließend auf Antrag der CDU-Fraktion erneut um die Abordnung von Bottroper Grundschullehrern an Gelsenkirchener Schulen, wo 22 Grundschullehrer fehlen.

„Das Thema lässt uns nicht zur Ruhe kommen“, begründete CDU-Sprecher Reiner Hürter. „Gelsenkirchen steht doch nicht schlechter da als Bottrop.“ Drei Lehrer der Rheinbaben-, der Albert-Schweitzer- und der Cyriakusschule werden zum Beginn des neuen Schuljahres nach Gelsenkirchen gehen, eine Vertretungskraft der Schule Welheim ebenfalls. In den Schulen können die frei gewordenen Stellen nun ausgeschrieben werden.

SPD-Sprecherin Renate Palberg betonte: „Wir wissen genau, dass keine Schule zuviel Lehrer hat. Die Abordnungen sind ein Problem.“ Sie warb aber zugleich um Verständnis und rief zur Solidarität auf. „Das Problem ist doch deshalb entstanden, weil so viele Flüchtlinge in die Stadt gekommen sind. Damit konnte doch niemand rechnen.“

Es fehlen Lehrer

Und auch Karl Trimborn, Leiter des Fachbereichs Jugend und Schule brach eine Lanze für die Nachbarn: „Gelsenkirchen hat uns auch aus der Bredouille geholfen“, erinnerte er daran, dass Bottrop heute nur deshalb noch eine Förderschule habe, weil Gelsenkirchen einem Bottroper Teilstandort zugestimmt habe.

Ob sich Bewerber für die Bottroper Stellen finden, wurde höchst skeptisch beurteilt. Wie Schulrätin Heike Grüter schon sagte: „Wir haben eine schwierige Situation. Es fehlen einfach Lehrer.“ Man versuche aber immer jeden Lehramtsanwärter in Bottrop zu halten.