Bottrop. . Vor zehn Jahren ging Magontec aus dem Konzern Norsk Hydro hervor. Bottroper Werk ist auf das Recycling von Magnesiumlegierungen spezialisiert.
Seit 1975 schon spielt das Leichtmetall Magnesium die Hauptrolle im Werk an der Ecke Industrie-/Scharnhölzstraße. Doch vor genau zehn Jahren wurde ein neues Kapitel in der Unternehmensgeschichte begonnen. Der norwegische Konzern Norsk Hydro trennte sich von seiner Magnesium-Sparte und damit auch vom Bottroper Werk, das auf das Recycling von Magnesiumlegierungen spezialisiert ist. Ein neuer Name wurde kreiert – Magontec – und das Magnesiumgeschäft von einem australischen Unternehmen übernommen.
Ein Jahrzehnt später stellt der Geschäftsführer der Magontec GmbH in Bottrop nicht ohne Stolz fest: „Die Transformation ist uns gut gelungen.“ Der neue Name habe als Marke etabliert werden können. „Auch, weil die Mannschaft die gleiche geblieben
ist. Das ist wichtig für Kunden und Behörden.“
Veränderungen und Weiterentwicklungen
Dafür hat sich in anderen Bereichen so manches verändert und weiterentwickelt. Schon 2011 übernahm ein weiteres australisches Unternehmen Magontec – und diesen Namen für die ganze Unternehmensgruppe gleich dazu.
Neben dem Werk in Xi’an (China), das bereits 2002 noch als Hydro-Ableger öffnete, gibt es heute einen weiteren Produktionsstandort in China (Suzhou) sowie einen in Rumänien. Ein drittes Werk in China ist im Bau. Die Zentrale der Unternehmensgruppe sitzt in Sydney, „dort sind wir auch börsennotiert“, so Geschäftsführer Christoph Klein-Schmeink.
Für Getriebeteile oder Lenkräder
In China werden nach seinen Angaben Magnesium-Primärlegierungen produziert, die Magontec weltweit verkauft. Aus diesen Legierungen – Magnesium mit Zusatzstoffen wie Alu, Zink, Silizium – werden z.B. in der Automobilindustrie Getriebeteile oder Lenkräder gefertigt. Bei dem Verarbeitungsprozess im Druckgussverfahren entstehen Schrotte, erklärt Klein-Schmeink.
Das Bottroper Werk ist darauf spezialisiert, diese Schrotte aufzunehmen und wieder aufzuschmelzen. Auf dem Hof türmt sich das zu recycelnde Material zu kleinen Bergen. In der Gießerei wir es eingeschmolzen und zur Weiterverwertung in der Industrie bearbeitet. „Vom Ausgangsmaterial wird eine Probe genommen“, so Janus Czerniejewski, Bereichsleiter Produktion Metalle. Ein PC-System verrate, welche weiteren Prozessschritte nötig sind, damit der Kunde die gewünschte Qualität erhält. Das flüssige Metall fließt schließlich in kastenartige Formen und erstarrt darin zu Barren, die an die Kunden geliefert werden.
90 Mitarbeiter am Standort Bottrop
Nicht vergessen werden soll das zweite Geschäftsfeld von Magontec, der Kathodische Korrosionsschutz. „Das einzige verbindende Element ist, dass wir dort auch in einigen Bereichen Magnesium verwenden“, sagt Klein-Schmeink. In diesem Geschäftsbereich geht es um die Entwicklung von Lösungen für den Korrosionsinnenschutz für Warmwasserbehälter. „Dafür haben wir Magnesiumanoden im Programm und eine breite Palette von elektronisch geregelten Fremdstromanoden.“ Ein Bereich, der stark ausgebaut werde.
90 Mitarbeiter sind am Standort Bottrop beschäftigt. Aus Kostengründen seien in der Vergangenheit teils Bereiche nach Rumänien verlagert worden, das verschweigt Klein-Schmeink nicht. Der Jahresumsatz in Bottrop liege bei 50 Millionen Euro; Vertrieb und Entwicklung gehören mit zum Standort. „Wir steuern von hier aus das Europa-Geschäft, den Mittleren Osten, Nord-Afrika, Nord- und Südamerika.“