Bottrop. . Stadtmitte, Fuhlenbrock, Vonderort und Ebel-Lehmkuhle tun sich zusammen. Sie hoffen auf größere Feste und wollen attraktiver für neue Leute sein.

  • Es wird immer schwieriger, Menschen zu finden die Verantwortung übernehmen und das Vereinsleben organisieren
  • Alte Vereine bleiben bestehen und gehen als Kompanie im BSV Bottrop auf
  • Verein ist offen für weitere Clubs, die sich als Kompanie anschließen möchten

Die Stadt bekommt einen neuen Schützenverein. Vier kleine Vereine gründen gemeinsam den BSV Bottrop 2017. Mit dann 270 Mitgliedern wird es der größte Schützenverein lokale sein. Das haben die Schützenvereine Fuhlenbrock, Lehmkuhle-Ebel, Vonderdort und Stadtmitte beschlossen.

Sie reagieren damit auf die Schwierigkeiten, vor denen nicht nur die Schützen, sondern zahlreiche Klubs stehen. Sie werden kleiner und es wird immer schwieriger, Mitglieder zu finden, die im Verein Verantwortung übernehmen. Die Schützen schaffen es nur unter größter Mühe, den Höhepunkt ihres Vereinslebens zu organisieren, das Schützenfest. „Ein Fest kostet einen Verein rund 12 000 Euro“, sagt Martin Kranert, Geschäftsführer des BSV Bottrop.

Auch im Schießsport als Einheit

Erste Gespräche über den Zusammenschluss wurden im August 2016 geführt. Die Mitglieder der vier Vereine haben der Neugründung bereits zugestimmt.

Und mit Franz Müller als Vorsitzenden, dem Stellvertreter Ulli Bartsch und Geschäftsführer Martin Kranert gibt es einen geschäftsführenden Vorstand, der die Eintragung ins Vereinsregister vorantreibt. Ziel sei es, später auch bei Wettkämpfen im Schießsport als eine Einheit anzutreten, sagt Kranert.

Vereine bleiben als Kompanien bestehen

Die Zustimmung, einen neuen Verein zu gründen, fiel den Schützen vielleicht auch deshalb leicht, weil die jetzigen Vereine bestehen bleiben. Als Kompanien gehen sie im BSV Bottrop auf, sind aber weiter im Stadtteil präsent und schießen auf kleineren Festen ihren Kompanie- oder Jahreskönig aus. So hat es der BSV Lehmkuhle-Ebel zuletzt gemacht, weil es für ein großes Schützenfest schlicht nicht mehr reichte.

Kranert: „Wir sind offen für weitere Vereine.“ Nahezu alle Schützenvereine stehen vor ähnlichen Problemen. Gut möglich also, dass weitere folgen. Der geschäftsführende Vorstand würde sich jedenfalls über Zugänge freuen. Es gibt noch fünf weitere Schützenvereine gibt es in Alt-Bottrop.

Schützenfest frühestens im Jahr 2019

Dass die vier Vereine den Anfang machen, lag nahe. „Wir hatten mit Vonderort und Stadtmitte schon immer guten Kontakt“, sagt Müller, der auch Vorsitzender des BSV Fuhlenbrock ist. Intern sei immer schon über den „BSV Vonderfuhlenstadt“ gespottet worden. Und die Schützen aus Ebel und Lehmkuhle nutzen das Schützenhaus der Vonderorter zum Training.

Das erste Schützenfest des BSV Bottrop 2017 wird frühesten 2019 stattfinden. Mit diesem Fest möchte der Verein im Zwei-Jahres-Rhythmus durch die Stadtteile wandern und die Plätze in Fuhlenbrock, Vonderort oder Lehmkuhle nutzen. Auch für künftige Könige biete der Zusammenschluss einen Vorteil, sagt Kranert. Auch er werde finanziell entlastet.