Bottrop. . Schützen feiern ihr großes Fest auf der Wiese am Bahnhof Nord. Um 14.18 Uhr stand der neue König fest. Ehefrau Ellen wird zur Königin.

  • Neuer König setzt sich beim Vogelschießen gegen drei Kontrahenten durch
  • Was mit seiner Trophäe geschehen soll, weiß der neue König schon ganz genau
  • Beim nächsten Schützenfest in drei Jahren feiert der BSV-Eigen sein 100-jähriges Bestehen

Die Eigener Schützen haben ein neues Königspaar: Ludger I. Schmitz schoss am Pfingstmontag den Vogel ab und übernahm mit Ehefrau Ellen II. für die kommenden drei Jahre die Regentschaft über den BSV Eigen. Das Paar löst somit Harry I. und Ulrike I. (Emrich) ab, die seit 2014 auf dem Thron saßen.

Ehefrau Ellen besteigt gemeinsam mit ihrem Mann als Ellen II. den Thron der Eigener Schützen.
Ehefrau Ellen besteigt gemeinsam mit ihrem Mann als Ellen II. den Thron der Eigener Schützen. © Thomas Gödde

Ludger I. setzte sich am frühen Nachmittag gegen drei Kontrahenten beim Königsschießen auf dem Festplatz an der Brünerstraße durch. Nach der Mittagspause trat der Schütze mit seinen Kameraden Dieter König, Alfred Schoppen und Dirk Gattnar an den Schießstand und legte an, um die begehrte Königswürde zu erobern.

Vier Anwärter hatten es auf die Königswürde abgesehen

Die Anwärter schossen der Reihe nach auf den hölzernen Rumpf des Vogels, der in zehn Meter Höhe hing. Die übrigen Trophäen waren bereits vor der Pause gefallen. Nach und nach fielen dann auch die Späne des Rumpfes herunter. Stück für Stück lösten sich kleine Splitter aus dem Holz.

Nach insgesamt 221 Schüssen – 25 davon Königspatronen – stand der Sieger des Wettstreites um 14.18 Uhr fest. Schmitz zielte, schoss und traf. Der Körper des Vogels löste sich aus der Verankerung und fiel in einem großen Stück zu Boden. „Ein reiner Glücksschuss“, wie der Gewinner selbst sagt.

Publikum fiebert bis zum letzten Augenblick mit

Das Publikum fieberte bis zum letzten Augenblick mit. Die Zuschauer standen im großen Bogen um den abgesperrten Bereich neben dem Bahnhof Nord, die Schützen hatten sich in Reih und Glied hinter dem Schießstand versammelt. Als der Vogel gefallen war durfte gratuliert werden – selbstverständlich mit dem traditionellen Schützengruß: „Gut Schuss, gut Schuss, gut Schuss!“, riefen sie ihrem neuen König zu, der seine Trophäe freudestrahlend auf den Armen trug.

Einige gratulierten dem neuen Würdenträger sofort persönlich, andere ließen sich Zeit bis zum Festzelt. Die Blaskapelle spielte am Rand des Platzes und der Schützenzug setzte sich in Bewegung. Unter Flötentönen, Pauken- und Trommelschlägen ging es los. Die festlich gekleideten Kameraden sowie die Zuschauer marschierten gemeinsam, um den neuen König hochleben zu lassen.

„Rock meets Kugel“ – unter diesem Motto stand der Abend im Festzelt. Es dominierte – der Name sagt es – die rockigen Töne.
„Rock meets Kugel“ – unter diesem Motto stand der Abend im Festzelt. Es dominierte – der Name sagt es – die rockigen Töne. © Thomas Gödde

Ein Spalier für den neuen König

Im Festzelt bildeten die Schützen dann ein Spalier für ihren neuen Herrscher. Der ernannte auf der Bühne als erster Amtshandlung Ehefrau Ellen zur neuen Königin.

Der 62-jährige Rentner hat sich für seine Regentschaft vorgenommen, die Tradition des Vereins aufrecht zu halten. „Ich möchte junge Leute dazu animieren, mitzumachen und sich einzubringen.“ Mit dem Rumpf des Vogels hat er besondere Pläne: „Den behalte ich. Er kommt mit auf den Campingplatz. Dort steht er gut.“

Schützen sichern sich weitere Trophäen

Weitere Trophäen gingen an folgende Schützen: Tobias Janert holte um 10.50 Uhr mit dem zehnten Schuss die Krone. Das Zepter ging um 11.15 Uhr an Kim Jung mit dem 42 Schuss. Den Apfel holte sich um 11.39 Uhr Wolfram Ilski nach 75 Schüssen. Den rechten Flügel sicherte sich Sebastian Kezyna mit dem 142 Schuss. Der linke Flügel fiel beim 199 Schuss, er ging an Ralf Brum.

Im Jahr 2020 wird der nächste Schützenkönig ausgeschossen. Dann feiert der BSV-Eigen außerdem sein 100-jähriges Bestehen.