Bottrop. . Stadt Bottrop überträgt diese Aufgabe an Stadt im Münsterland und sichert sich die wichtige Schulung für ihren Rettungsdienst auf Jahre hinaus.

  • Schon jetzt bilden sich Bottroper Feuerwehrleute an der Rettungsdienstakademie in Bocholt fort
  • Denn die örtliche Feuerwehr braucht für ihren Einsatzdienst immerhin 100 Notfallsanitäter
  • Im Gegenzug kann die Bottroper Wehr eigene Dozenten an die Schule im Münsterland schicken

Die Bottroper Feuerwehr bildet ihre Notfallsanitäter seit einiger Zeit an der Feuerwehr- und Rettungsdienstakademie in Bocholt aus. Nun schließen beide Städte einen Kooperationsvertrag darüber ab. Darin überträgt die Stadt die Ausbildung ihrer Notfallsanitäter der Stadt Bocholt. Die Stadt sichert sich so auf Jahre hinaus Ausbildungsplätze. Denn die Feuerwehr braucht immerhin 100 Notfallsanitäter für den Einsatzdienst.

Feuerwehrchef Kim Heimann rechnet damit, dass die große Nachfrage nach diesen Ausbildungsplätzen kaum zu decken sein dürfte. Dies liege daran, dass der Beruf des Rettungsassistenten durch den des Notfallsanitäters abgelöst wurde. „Wir müssen daher neue Feuerwehrleute einschließlich der Qualifikation zum Rettungssanitäter direkt zum Notfallsanitäter ausbilden“, erklärt er. Bei anderen Feuerwehren und Rettungsdiensten seien solche Schulungen aber ebenfalls sehr gefragt.

Eine Ausbildung, bei der die Leute nicht so lange fehlen

Notfallsanitäter assistieren bei Hilfseinsätzen dem Notarzt.
Notfallsanitäter assistieren bei Hilfseinsätzen dem Notarzt. © Oliver Mengedoht

Die Ausbildung würde für Berufsfeuerwehrleute am Block zweieinhalb Jahre dauern. „Das hieße aber, dass die Kollegen für diese Zeit nicht im Dienst sind“, sagt Heimann. Die Wehr ziehe daher eine Ausbildung vor, für die die Feuerwehrleute zwar viereinviertel Jahre brauchen, dafür aber pro Jahr nur drei Monate fehlen. „Das ist auch genau die Ausbildung, die die Bocholter Akademie anbietet“, betont der Feuerwehrchef.

Für Bottrop und Bocholt ist der Kooperationsvertrag ein Geschäft auf Gegenseitigkeit. „Wir haben unsere Ausbildungsplätze, und die Akademie hat Planungssicherheit für ein von uns gebuchtes Kontingent“, erklärt Heimann. Außerdem könne die Bottroper Feuerwehr Ausbilder an die Akademie entsenden. Eine Partnerschaft, wie sie die Bottroper Wehr anstrebe, sei die Akademie mit der Feuerwehr Ratingen bereits eingegangen.

Jeder Mann im Einsatzdienst soll Notfallsanitäter sein

Die Zusammenarbeit ist bestens erprobt. Die Akademie ist als Berufsfachschule für den Rettungsdienst staatlich anerkannt. 20 Bottroper Feuerwehrleute haben sich dort auch schon von Rettungsassistenten zu Notfallsanitätern weitergebildet. „Diese Fortbildung ist recht kurz und dauert bis zu sechs Monate“, erläutert Heimann. Außer in Bocholt werden die Kollegen auch in Mülheim geschult.

„Für die Fortbildungen reicht das Angebot aus“, sagt der Feuerwehrchef. Es komme für die Wehr aber nicht in Frage, nur einen Teil der Einsatzkräfte zu Notfallsanitätern auszubilden. „Diesen Weg gehen wir nicht“, betont Heimann. Die Feuerwehrführung oder das Team der Leitstelle zum Beispiel brauche diese Ausbildung zwar nicht, doch jeder Feuerwehrmann im Einsatzdienst müsse Notfallsanitäter sein.

>>> WICHTIGSTE HELFER DER NOTÄRZTE

Notfallsanitäter sind nach Ärzten die qualifiziertesten Kräfte im Rettungsdienst. Sie beurteilen, ob jemand lebensgefährlich verletzt ist. Sie können auch entscheiden, ob ein Notarzt gerufen werden muss.

Im Notfall assistieren sie Ärzten bei der Akutversorgung und überwachen beim Transport den Zustand des Patienten.