Statt eines Ausbaus der Filiale will Lidl nun energetisch optimiert neu bauen. Das Konzept ist ausgezeichnet von der Deutschen Energie-Agentur: Geheizt wird mit der Abwärme der Kühlanlagen
Statt einer Erweiterung seiner Filiale an der Horster Straße 262 plant der Discounter Lidl nun einen energetisch optimierten Neubau. Die Pläne werden am Donnerstag in der Bezirksvertretung Süd vorgestellt. Der Planungsausschuss muss dafür einen neuen Bebauungsplan aufstellen. Ein Gutachter hat mit Zustimmung der Industrie- und Handelskammer schon geurteilt: Das Vorhaben ist verträglich mit dem Einzelhandelskonzept.
Im Jahr 2014 hatte Lidl beantragt, den Lebensmittelmarkt von 877 auf 1265 Quadratmeter zu erweitert. Dafür hatte der Planungsausschuss im Jahr 2015 den Bebauungsplan geändert. Im November 2016 stellte das Unternehmen einen neuen Plan vor und will „einen modernen Lidl-Lebensmittelmarkt der neusten Filialgeneration errichten“. Für das Konzept ist das Unternehmen ausgezeichnet worden von der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen. 2015 gab es den ersten Preis der Deutschen Energie-Agentur.
Zentraler Bestandteil des Energiekonzept für die neuen Filialen ist eine Integralanlage, die aus der Abwärme der Kühlanlagen die Filialen je nach Bedarf heizt oder kühlt. Damit spare das Unternehmen gegenüber einer herkömmlichen Filiale 100 Prozent Heizenergie. Der Ausstoß von Kohlendioxid werde durch die neue Technik um 30 Prozent gesenkt.
„Moderne Einkaufsstätte“
Weitere Elemente des Energiesparkonzeptes sind der Einsatz von LED-Lampen mit Dimmern, Wärmedämmung in Wänden und Decken sowie eine Fußbodenheizung Welche Elemente das Unternehmen an der Horster Straße einsetzen will, wird Lidl erst nach Ende des Bebauungsplanverfahrens öffentlich machen. Bis dahin heißt die Sprachregelung von Konzernsprecher Mario Koehler: „Lidl ist kontinuierlich bestrebt, sein Filialportfolio qualitativ und quantitativ weiterzuentwickeln, um den Kunden eine moderne Einkaufsstätte mit optimalen Einkaufsbedingungen zu präsentieren, so auch in Bottrop.“ Der Neubau leiste einen Beitrag zur Weiterentwicklung des zentralen Versorgungsbereiches von Batenbrock-Nord.
Das neue Bebauungsplanverfahren wird notwendig, weil Lidl mit dem Neubau auf fast 1500 Quadratmeter Verkaufsfläche wachsen will und dafür mehr Fläche braucht. Aus formalen Gründen muss der Planungsausschuss erst den Aufstellungsbeschluss von 2015 aufheben und dann ein neues Verfahren mit einem erweiterten Geltungsbereich auf den Weg bringen.