Bottrop. . Der Juwelier Robert Triffterer blickt auf 110 Jahre zurück. Sein Wahrzeichen ist das Glockenspiel am Geschäftshaus an der Hansastraße.
- Der Juwelier Triffterer blikct auf 110 Jahre zurück
- Sein Wahrzeichen ist das Glockenspiel am Geschäftshaus an der Hansastraße
- Die dritte Generation setzt auf neue Wege, etwa den Online-Handel
Als sich der in Glashütte ausgebildete Uhrmachermeister Robert Triffterer mit seiner Frau im Mai 1907 selbstständig machte, ahnte er wohl nicht, dass er eines der traditionsreichsten Geschäfte der Stadt begründen würde.
Heute, 110 Jahre später, betreibt bereits die dritte Generation an der Hansastraße den Uhren- und Schmuckhandel. Ulrike Triffterer-Korte und Ulrich Korte wollen die erfolgreiche Familiengeschichte in Zukunft fortgeführt wissen. Dabei soll auch der Online-Handel helfen.
Der Schwerpunkt lag zunächst auf Uhren
Aber der Reihe nach: Sein Fachgeschäft eröffnete Robert Triffterer zunächst an der Essener Straße 12, zog aber schon bald ins Herz der Innenstadt an die Hansastraße 10. „Der Schwerpunkt lag lange auf den Uhren, der Schmuck kam dann hinzu“, erzählt Ulrich Korte. Heute halte sich das Angebot beim „Juwelier Robert Triffterer“ die Waage, dazu komme ein hoher Serviceanteil. „Wir haben zwei Werkstätten – eine für Uhren und eine für Schmuck. In der Goldschmiede wird auch Schmuck angefertigt“, ergänzt Ulrike Triffterer-Korte.
Sie erinnert sich noch gut daran, als Kind mit ihrer Familie über dem Ladenlokal gewohnt zu haben. Denn ihr Vater Gert Triffterer, ein Neffe des Firmengründers, übernahm 1954 das Geschäft. Der Goldschmied und Uhrmacher mit Meisterbrief aus Aschendorf (Emsland) stammt aus einer Glockengießer-Familie. Er sorgte für die Installation des zwei Tonnen schweren Glockenspiels am Geschäftshaus.
1963 wurde das Glockenspiel eingeweiht
1963 wurden die 25 Bronzeglocken eingeweiht, zunächst war ein Zwerg in der Mitte, heute ein Bergmann. Bespielt werde es über Rollen mit Ausschnitten, die die Töne anklingen lassen, erklärt Korte. Die Auswahl an Melodien ist groß: „In vier Wochen legen wir die Schützenfestrolle auf“, kündigt er schon mal an.
Zusammen mit seiner Ehefrau Ulrike Triffterer-Korte bildet er also die dritte Generation an der Spitze des Geschäfts. Beide sind Kaufleute, die wissen: Um dauerhaft erfolgreich zu sein, muss man mit der Zeit gehen. „Wir gehörten zu den ersten, die ein Electronic-Cash-Gerät hatten“, erzählt Ulrich Korte. Anfang der 90er Jahre war das.
Online-Shop soll in einem Juwelier-Verbund eröffnen
2013 öffneten die Geschäftsleute im Ladenlokal nebenan den Ableger „Modern Times“. „Wir hier sind eher das traditionsgeführte Geschäft, hochwertiger, mit großem Serviceanteil“, sagt die Chefin. „Nebenan haben wir eine Markenwelt“. Die spreche, auch über die Ladenausstattung, eine andere Kundschaft an. „Das Geschäft entwickelt sich super“, sind die beiden zufrieden.
Mehrere Triffterers sind in der Branche aktiv
Mehrere Mitglieder der Familie Triffterer sind deutschlandweit in der Uhren- und Schmuckbranche aktiv, erzählen Ulrike Triffterer-Korte und Ulrich Korte.
In Bottrop machte sich einst auch Robert Triffterers Vetter Ernst selbstständig. Das Geschäft Triffterer Zeit & Form an der Essener Straße betreiben heute dessen Enkel.
Und nun soll in Kürze ein groß angelegter Online-Shop dazu kommen. Möglich wird das für die Bottroper, weil sie Mitglied der Diaoro-Qualitätsjuweliere sind. „Das ist eine Verbundgruppe selbstständiger Unternehmer“, erläutert Korte. In diesem Verbund könne manches umgesetzt werden, was sich für ein kleineres Einzelhandelsgeschäft alleine nicht lohne. Zum Beispiel Werbemaßnahmen. Hinter dem neuen Online-Angebot stehe ein einheitliches Warenwirtschaftsprogramm in der Gruppe, das insgesamt 80 Warenlager umfasse.
Im Juwelierladen arbeiten heute ein Goldschmiedemeister, zehn Mitarbeiter im Verkauf und eine Auszubildende beschäftigt. Im „Modern Times“ hat bereits Sohn Felix Korte das Sagen. Mit ihm ist die vierte Generation eingestiegen.