Bottrop. . Egon-Bremer-Stiftung und Kulturstiftung der Sparkasse ermöglichen Sicherung der Welheimer Barockbilder. Jüngste Arbeiten kosten 20 000 Euro

Viele Besucher haben in der nun zu Ende gehenden Osterzeit das frisch restaurierte barocke Ölgemälde der Kreuzabnahme Christi in der Kulturkirche Heilig Kreuz besichtigt. Jetzt kamen auch Vertreter der Stiftungen, die die Sicherung und Wiederherstellung des Bildes aus der Kapelle der ehemaligen Deutschordens-Kommende Welheim mit ermöglicht haben. Erich Stemplewitz von der Egon- Bremer-Stiftung und Corinna Prange vom Kuratorium der Kulturstiftung der Sparkasse überzeugten sich von der Arbeit, die Restaurator Edgar Jetter in den vergangenen Monaten geleistet hat.

Gesamtmaßnahme kostete bislang 60 000 Euro

Immerhin haben beide Stiftungen jetzt die Hälfte des benötigten Betrages von 20 000 Euro für dieses Bild bereitgestellt. Die andere Hälfte sei durch den Förderverein der Kulturkirche Heilig Kreuz bereitgestellt worden, so Dirk Helmke, Vorsitzender des Fördervereins. Bislang hat die gesamte Restaurierungsmaßnahme mit etwa 60 000 Euro zu Buche geschlagen.

Auch an früheren Maßnahmen haben sich die Geldgeber beteiligt. „Nun gibt es nur noch eine schwarze Altartafel in der Schwarz-Kirche“, sagt Erich Stemplewitz mit Blick auf die „Beschneidung Christi“, die noch unrestauriert in ihrem Eichenholzrahmen hängt. Damit spielt er zugleich auf den Architekten Rudolf Schwarz an, der das heutige Baudenkmal vor über sechs Jahrzehnten entworfen hat.

Die Ausstellung „60 Jahre Heilig Kreuz“, die noch bis Pfingsten dort zu sehen ist, zeichnet den Weg von der einstigen Pfarr- zu heutigen Kulturkirche mit Bildern, Kultgeräten und Dokumenten nach.

Ob die Bemerkung ein Wink war, weitere Förderanträge zu stellen, lassen Stemplewitz und Corinna Prange offen. Für beide steht aber fest: Die Stiftungen sind in hier verwurzelt und stellen sich der Verantwortung in Sachen Bildung, Kunst und Kultur in der Stadt. Und dazu gehören natürlich auch diese Stücke mit ihrer Bedeutung für die vorindustrielle Geschichte.

Interessant für die Forschung

Gerade auch die jüngst restaurierte Kreuzabnahme dürfte für eine weitere Forschung interessant sein. Dabei geht es einmal um die genauere Einordnung des wohl flämischen Bildes. Vor allem aber das deutlich erkennbare Wappen am linken unteren Bildrand könnte weiteren Aufschluss über die Geschichte der einst in Welheim agierenden adeligen Familien der Region geben. Barockexperte Dr. Thomas Fusenig hatte kürzlich das Wappen als das der Familie von Neuhoff identifiziert, die demnach wohl als Stifter angenommen werden können. Dirk Helmke verspricht: „Wir bleiben in jeden Fall weiter am Ball und hoffen auf Interesse und Unterstützung nicht nur in der Stadt“.