Bottrop. . Viel Interesse beim Baustellenfest rund ums ehemalige Karstadt-Haus. Dort wird auch das Geheimnis um weitere Mieter gelüftet. Positive Resonanz.

  • Mit dem Onlinehändler Home24 und dem Schuhaus Ostermann stehen weitere Mieter fest
  • Beim Baustellenfest zum Auftakt des Baustellenmarketings informierten sich viele Bottroper
  • Geschäftsführer der Devello AG und vom Kaufhaus Moses stellen ihre Pläne öffentlich vor

Der Online-Möbelhändler Home24 und das Dorstener Schuhaus Ostermann sind weitere Mieter des ehemaligen Karstadt-Hauses in der Innenstadt. Das erfuhren die Bottroper am Samstag beim Baustellenfest. Mitarbeiter von Home24 waren sogar vor Ort, um sich und ihr Unternehmen vorzustellen, das schon ab August diesen Jahres auf 1200 Quadratmetern Möbel und Accessoires anbieten will.

Eigentlich ein klassischer Online-Händler, zieht es sie nun mehr und mehr auch in die Fläche. In sieben Städten sei man bereits mit so genannten Showrooms vertreten, sagte Sprecherin Carolin Muschkorgel. Bottrop bekommt nun den achten Raum dieser Art, und zusätzlich einen Outlet-Verkauf auf 1000 Quadratmetern im Kellergeschoss des Hauses. „Wir erreichen von hier aus gut fünf Millionen Kunden im Ruhrgebiet“, bekräftigte Carolin Muschkorgel die Entscheidung für Bottrop als zweiten Outlet-Standort nach Berlin.

Durch das Kaufhaus gelangen Kunden ins Schuhgeschäft

Das Schuhhaus war offiziell nicht vertreten, doch wer sich die ausgestellten Pläne ansah, der konnte deutlich die Fläche erkennen, die für das Schuhgeschäft künftig vorgesehen ist. Durch das Kaufhaus Moses gelangen die Kunden dann zum Schuhgeschäft.

Viele Bottroper waren neugierig, wollten wissen, was in dem ehemaligen Kaufhaus passiert, entsprechend umlagert waren die Pläne und Info-Stände. Und die Resonanz war durchaus positiv: „Als Bottroperin lasse ich mein Geld gerne hier in der Stadt, das ist im Moment nicht so einfach. Für Bottrop ist das eine gute Sache“, sagt Cornelia Ronken. Als ehemalige Karstadt-Mitarbeiterin interessiert sie sich natürlich besonders dafür, was an ihrem ehemaligen Arbeitsplatz passiert.

Keine Wehmut mehr bei Ex-Karstadt-Mitarbeiterin

Wehmut kommt angesichts der Baustelle bei der 51-Jährigen nicht mehr auf. „Alte Zöpfe muss man abschneiden“, sagt sie resolut. Sie hat den Tag genutzt, um erste Kontakte zum Kaufhaus Moses zu knüpfen. Eine Bewerbung hat sie bereits abgeschickt, nun hofft sie, demnächst wieder in ihrer Stadt arbeiten zu können.

Martina und Norbert Wittenberg, die Inhaber der kleinen Kaufhauskette, nutzten den Tag, um sich und ihr Unternehmen vorzustellen. „Wir sind kein großer Konzern, wir wollen den Kunden ein Einkaufserlebnis bieten und betrachten jeden unserer Standorte für sich.“ Wäsche, Strümpfe, Oberbekleidung, Heimtextilien und Haushaltswaren sind nur einige der Dinge, die das Ehepaar ab September 2018 in Bottrop anbieten will.

Kaufhaus eröffnet im September 2018

„Als wir uns den Standort angesehen haben, haben wir festgestellt, dass in Bottrop einiges fehlt“, sagt Norbert Wittenberg. Er verrät, dass die Einrichtung für das neue Kaufhaus teilweise sogar schon in Bottrop lagert – passenderweise im ehemaligen Karstadt-Lager am Südring. Erste Mitarbeiter und Führungskräfte habe man auch schon eingestellt.

Unter den Zuhörern waren auch Monika und Günter Heim. Das Ehepaar aus Kirchhellen hat sich genau angehört, was in der Bottroper Innenstadt passieren soll. Sie sind überzeugt, dass das Konzept aufgehen kann und es gut wird. „Hoffentlich wird es dann auch angenommen.“

Auch Marion Schnippert, Store-Managerin des benachbarten Mensing-Hauses, freut sich auf die neuen Nachbarn und den guten Fortschritt der Bauarbeiten. „Das Baustellenmarketing finde ich fantastisch, weil die Leute so erfahren, was sich im Haus tut. Von außen ist das so ja noch gar nicht richtig sichtbar.“

Hotel bringt Belebung in die Innenstadt

Jens Friedländer, Eigentümer der Devello AG, stellte klar, dass im Innern des Hause inzwischen bereits die Aufbauarbeiten laufen. „Die ersten Wände stehen schon, die Flächen für die Mieter sind bereits erkennbar.“ Wer ganz nahe an die Schaufenster gehe, der könne das auch von außen sehen. Ein Baustellenfest wie in Bottrop habe er in den 32 Jahren, in denen er in dem Geschäft aktiv ist, auch noch nicht erlebt. Es passe aber zu der Stadt und dazu, wie gut sein Unternehmen hier aufgenommen wurde, sagt er und betont, wie wohl man sich als Bauherr hier fühle.

Friedländer nutzte die Gelegenheit und verwies auf einen weiteren Mieter im Hause, der aus seiner Sicht noch gar nicht richtig wahrgenommen werde: Das Hotel in den oberen Etagen. „Wir haben da einen Mieter gefunden, der weltweit unterwegs ist. Und ein Hotel in der Innenstadt, das bedeutet auch Belebung“, ist sich Friedländer sicher.

Bottroper sollen Namensvorschläge machen

Bleibt die Frage, wie der Komplex künftig heißen soll. Die Bezeichnung „ehemaliges Karstadt-Haus“ will eigentlich niemand mehr so Recht hören. Friedländer ruft deshalb die Bottroper auf, Namensvorschläge zu machen. Die sollen zunächst an die Wirtschaftsförderung gehen, eine Jury unter Einbindung der Mieter wird dann entscheiden.

Mehr Infos und Namensvorschläge unter: www.bottrop.de/bot-impulse