Philipp Drissen stieg vom Reviersteiger bis zum Direktor auf. Hanns Ketteler gilt als Vater des einzigen Tagesförderberges im Ruhrbergbau

Die „Drissen“, die aus Bottrop stammten, haben im Ruhrbergbau an entscheidenden Stellen mitgewirkt. Nach dem Besuch der Essener Bergschule legte der 1853 geborene Philipp Drissen auf „Prosper“ an. Zehn Jahre lang war er hier als Reviersteiger tätig, bevor er 1886 zum Betriebsführer ernannt wurde. Später heiratete er die ebenfalls aus Bottrop stammende Wilhelmine Dickmann. Sohn Albert Drissen wurde 1883 ebenfalls in Bottrop geboren.

Direktor auf „General Blumenthal“

1895 zogen die Drissens nach Recklinghausen, wo der als „Kohlendoktor“ bekannte Philipp Drissen seinen Dienst als Direktor auf „General Blumenthal“ antrat. Inzwischen war er im Revier längst als der „Alte Philipp“ bekannt. 1904 übernahm die Bergwerksgesellschaft Hibernia seinen Pütt. Nun stieg Philipp Drissen zum technischen Werksdirektor auf, damit gehörte auch „Rheinbaben“ zu seinem Aufgabenbereich. Er starb 1907 im Alter von nur 54 Jahren.

Alliierten holen Albert Drissen zurück

Nach dem 1. Weltkrieges trat sein Sohn, der Ex-Fliegerleutnant Albert Drissen in die Dienst der Bergämter Gladbeck und Bochum. In der Nazizeit seines Amtes enthoben, holten die Alliierten ihn nach 1945 ins Bergamt zurück. Der Bottroper starb 1961 in Recklinghausen.

Der „Vater des Förderberges“

Seine geniale Idee rettete wohl „seinen Pütt“ vor dem frühzeitigen Aus: Hanns Ketteler, der als “Vater des Förderbergs“ in die Bergbaugeschichte einging. Als 20-Jähriger verfuhr der gebürtige Bottroper seine erste Schicht auf Prosper. Zehn Jahre später übernahm der Bergingenieur sein erstes Revier, um dann ab 1970 die Leitung von Prosper II. zu übernehmen. Vier Jahre später wurde Hanns Ketteler Leiter des neuen Verbundwerkes Prosper-Haniel.

In dieser Zeit wurden die Grundsteine zum Erhalt der Anlage gelegt: Bau von Schacht 10 mit Erschließung der Grubenfelder unter der Kirchheller Heide und Bau des Schrägschachtes/Förderberges im Jahre 1986. Auch die Anlegung des Halden-Kreuzweges geht auf eine Idee des engagierten Bergwerksdirektors zurück, dessen Rat in vielen Gremien gefragt war. 1987 gehörte Hanns Ketteler, der 2009 starb, zu den Organisatoren des Besuches von Papst Johannes Paul II.. „Big Hanns“, wie der langjährige Bergwerksdirektor enannt wurde, ist den Bergleuten auch heute noch ein Begriff.