Bottrop. . SPD-Kandidat gewinnt Wahlkreis. Seine Partei verliert erheblich. Anette Bunse (CDU) bangt um Wiedereinzug. AfD holt elf Prozent.
- SPD-Kandidat gewinnt seinen Wahlkreis mit knapp zehn Prozent Vorsprung
- Doch seine Partei verliert erheblich an Stimmen
- Anette Bunse (CDU) bangt um ihren Wiedereinzug. AfD holt elf Prozent
Thomas Göddertz wird Bottrops neuer Landtagsabgeordneter. Der SPD-Kandidat erhielt bei der Landtagswahl 40,72 Prozent der Erststimmen. „Für Bottrop ist das ein gutes Ergebnis“, sagte Göddertz während der SPD-Wahlparty im Pub Cottage. „Immerhin liege ich gut zehn Prozent vorn“, betonte er. CDU-Kandidatin Dr. Anette Bunse aus kam auf 30,61 Prozent der Erststimmen.
Der neue Abgeordnete sieht das Wahlergebnis mit gemischten Gefühlen, denn die SPD-geführte Landesregierung ist abgewählt, und auch in der Stadt verlor seine Partei kräftig an Stimmen. Auf 38,07 Prozent der Zweitstimmen kommt die SPD in Bottrop diesmal: Bei der Wahl 2012 lag sie noch bei 50,1 Prozent.
Mit gemischten Gefühlen
Bei der CDU ist der Jubel groß, als die erste Prognose kommt. Dass die CDU in Düsseldorf die Mehrheit stellt, sorgt für Begeisterung. Doch: Gelingt Anette Bunse der Wiedereinzug in den Landtag? Reicht ihr Listenplatz 20 dafür aus? Am Abend wusste sie noch keine Antwort. Erst einmal freut sie sich über das CDU-Ergebnis im Land. „Ich kenne keinen, der zuletzt eine Prognose abgeben wollte. Und eine in dieser Höhe, das hätte niemand gewagt.“ Für sie ein Zeichen, dass die Union mit ihren Landesthemen Verkehr und Innere Sicherheit richtig lag und die Themen aufgegriffen hat, die die Bürger im Lande bewegen.
Bunse mit Stimmengewinn
Bunse hat ihr Ergebnis klar verbessert. 2012 stimmten 23,5 Prozent der Wähler in Bottrop für sie als Direktkandidatin. Diesmal errang sie 30,61 Prozent der Erststimmen. Vor allem in Kirchhellen konnte die CDU-Vorsitzende punkten. Dort liegt sie bei 48,32 Prozent. Insgesamt holt die CDU in Kirchhellen 41,20 Prozent.
Die SPD hält trotz der Verluste Bottrop-Mitte (39,47 %) und auch den Süden (43,01 %) fest in der-Hand. Im Süden schneidet die AfD stark ab: sie erreicht 14,1 Prozent.
Versteinerte Mienen
Mit versteinerten Mienen verfolgt die SPD-Spitze den Rücktritt von Hannelore Kraft. „Respekt“, sagt Politprofi und Bundestagsabgeordneter Michael Gerdes. „Sie versucht den Schaden für die Partei zu begrenzen mit Blick auf die Bundestagswahl.“
Die Parteivorsitzende Sonja Voßbeck braucht mehr als eine Stunde, bis sie den Blick nach vorn richten kann. „Jetzt müssen wir uns neu aufstellen für den Bundestagswahlkampf. Wir müssen durchatmen, die Niederlage abschütteln und weiter kämpfen.“
Gegen Ende der Auszählung gab es eine Verzögerung. In fünf der 111 Stimmbezirke mussten noch einmal nachgezählt werden. Es waren Ungereimtheiten aufgetaucht.