Bottrop. . Stichworte: Saalbau, RAG-Gebäude, Ikea-Ansiedlung, neue Gewerbeflächen. Es sind sogar Sondersitzungen vorgesehen.
- Rat und Verwaltung stehen im Juni vor bedeutenden Entscheidungen
- Die Stichworte heißen: Saalbau, RAG-Gebäude, Ikea-Ansiedlung, neue Gewerbeflächen
- Wegen der Dringlichkeiten sind Sondersitzungen vorgesehen
Wichtige Zukunftsvorhaben der Stadt stehen vor der Entscheidung: die zukünftige Nutzung des Saalbaugeländes neben dem Rathaus, der Umgang mit dem RAG-Gebäude am Gleiwitzer Platz, die Ansiedlung des Möbelhauses Ikea auf dem Kraneburger Feld und die Ausweisung von Gewerbegebieten.
Im Juni wird die Stadtverwaltung die nötigen Daten auf den Tisch legen, wie Baudezernent Klaus Müller jetzt ankündigte. Die Projekte hängen so hoch, dass sowohl die Mitglieder des Planungs- als auch des Ausschusses für Wirtschaftsförderung zu einer Sitzung zusammenkommen. „Die Themen interessieren beide Gremien sehr“, begründete Bürgermeister Klaus Strehl seinen Vorschlag.
Was ist günstiger?
Dann soll auch der Bericht der Gemeindeprüfungsanstalt über die Zukunft des Saalbaugeländes vorliegen. Zwei Konzepte stehen sich gegenüber: Die CDU will, dass die Stadt das Gelände am Droste-Hülshoff-Platz behält und dort in eigener Regie Büros für die Stadtverwaltung sowie Studenten- und Sozialwohnungen baut. Die SPD hat dagegen das RAG-Gebäude am Gleiwitzer Platz als zweites Rathaus in Auge und möchte das Saalbau-Gelände verkaufen.
Zwischen den Ratsparteien herrscht zurzeit ein Patt: Für keine der beiden Ideen gibt es eine Mehrheit. Die Verwaltung hat die Gemeindeprüfungsanstalt eingeschaltet, damit sie untersucht, welche Variante wirtschaftlicher ist. Dabei sollen die Kosten der städtischen Gebäude und auch der angemieteten Büros außerhalb des Rathauses untersucht werden. Ausgenommen sind vorerst sieben Bauten, für die längerfristige Mietverträge abgeschlossen wurden. Dazu gehört zum Beispiel das Haus an der Brakerstraße, wo das Umweltamt untergebracht ist.
Krux der fehlenden Flächen
Die SPD will außerdem wissen, ob Gewerbeflächen in Bottrop überhaupt noch vorhanden sind und welche die Stadt neu ausweisen könnte. „Durch fehlende Gewerbegrundstücke verlieren wir Unternehmen, die zusätzliche Flächen benötigen“, beklagte SPD-Fraktionschef Thomas Göddertz. Neuansiedlungen würden durch fehlende Flächen erschwert oder unmöglich. Wie die SPD hatte auch schon die CDU darauf gedrängt, dass die Stadt Flächen ankauft, um Niederlassungen zu ermöglichen. Auf die frei werdenden Zechengelände zu warten dauere zu lange. „Wir wissen doch, dass wir vor 2023 gar keine Gelegenheit bekommen, die Bergbauflächen zu überplanen“, sagte CDU-Fraktionschef Hermann Hirschfelder.
Dezernent Klaus Müller weist indes darauf hin, dass für das Gelände der Zeche Prosper II an der Knappenstraße und der Kohleölanlage in der Welheimer Mark gegen Ende des nächsten Jahres Nutzungskonzepte vorliegen werden - also im selben Jahr, in dem das Bergwerk Prosper-Haniel schließt . „Damit liegen wir richtig gut im Zeitplan“, betonte Müller.