Bottrop. . Ehrenamtliche leisten Aufklärungsarbeit in Schulen und betreuen Betroffene. Auch die Benefizveranstaltung zum Jubiläum diente einem guten Zweck.
Viele Gäste waren gekommen - meist bestückt mit einer roten Schleife. Denn die Aids-Hilfe Bottrop feierte ihr zehnjähriges Jubiläum mit einer Benefizveranstaltung in der Diskothek Prisma. Mit Tanz, Musik, Tombola und natürlich so mancher Dankesrede gab es ein buntes Programm.
Mit rund 70 Mitgliedern zählt der Verein zu den jüngsten Organisationen der Aidshilfe in Nordrhein-Westfalen. Und stolz und bewusst tragen sie die rote Schleife. Denn wer die trägt, zeigt Bewusstsein für die sozialen Probleme, die Aids mit sich bringt und setzt ein unübersehbares Zeichen, aktiv an der sozialen Integration und Entstigmatisierung Betroffener und Gefährdeter mitwirken zu wollen.
Die Infektion mit HIV („Human Immunodeficiency Virus“) ist die Ursache für Aids, ein erworbenes Immunschwächesyndrom. Die Erkrankung ist nicht heilbar, Sex ohne Kondom gilt als häufigste Ansteckungsursache. Neben der Betreuung und Beratung von rund 50 HIV-Infizierten in Bottrop hat es sich der Verein daher zur Aufgabe gemacht, Vorsorge zu betreiben.
Seit drei Jahren besuchen Vereinsmitglieder weiterführende Schulen und leisten mit dem Projekt „Aidshilfe vor Ort“ wichtige Aufklärungsarbeit: Es gibt regelmäßig einen Beratungstag für Schüler und Lehrer in der Schule sowie ein Briefkasten. Jugendliche können hier anonym Zettel mit Fragen zu Sexualität, Verhütung, Geschlechtskrankheiten und Liebe einwerfen. Diese werden anschließend öffentlich im Internet beantwortet, so dass möglichst viele erreicht werden.
Denn laut Renate Palberg, Schirmherrin des Vereins, ist das beste Medikament gegen Aids die Aufklärung. Sie dankt vor allem auch „den vielen Sponsoren, ohne die ein solcher Beratungsumfang nicht möglich wäre.“ Oberbürgermeister Bernd Tischler freut sich über das ehrenamtliche Engagement des Vereins und überreicht dem Vorsitzenden Helmut Sichtermann stolz einen Umschlag mit einer Spende. Neuling im Bereich der Aidshilfe ist Bianka Heinz: „Wir sind vor kurzem erst nach Bottrop gezogen und sind neugierig, inwieweit wir uns in der Aidshilfe zukünftig einbringen können.“
Neben der Band „The Breeze“ sorgten die Kinder der Tanzschule Peter Frank für ein bezauberndes Programm der Benefizveranstaltung. Der Erlös der Tombola soll den Schulprojekten sowie Betroffenen zu Gute kommen. Die Hälfte der Einnahmen geht an in finanzielle Not geratene Menschen und dient zur Erfüllung letzter Wünsche. Hauptpreis der Tombola war ein Renault Twingo, gespendet vom Autohaus Köber.