Bottrop. . Das Berufskolleg Bottrop platzt aus allen Nähten. Nun soll die Schule erweitert werden. Zwei Klassen kommen in den Keller, zwei in Container.
- Das Bottroper Berufskolleg hat schon seit längerem zu wenig Klassenräume
- Jetzt soll die Schule durch zwei Klassen im Keller und zwei im Container erweitert werden
- Auch die Hauptschule Welheim wird vergrößert und nutzt ab dem Sommer eine Dependance
Das Berufskolleg platzt aus allen Nähten. Nun soll die Schule um vier Klassenräume erweitert werden. Zwei Klassen kommen in den Keller, zwei in Container. Das hatte der Schulausschuss vor den Ferien so beschlossen.
Alle Raumreserven des Berufskollegs sind erschöpft, bis auf zwei im Keller – einen Klassen- und einen Nebenraum für kleinere Gruppen. Die Bauaufsicht hat grünes Licht dafür gegeben, dass diese Räume für den Unterricht genutzt werden können. Zuvor sind allerdings bauliche Veränderungen notwendig, insbesondere müssen die Fenster vergrößert werden.
Container auf den Parkplatz
Weitere Klassenräume sollen in Containern entstehen. Diese sollen auf dem Lehrer-Parkplatz neben dem alten Gebäude an der Straße An der Berufsschule aufgestellt werden. Dabei geht die Stadtverwaltung von einem Zeitraum von zwei Jahren aus. Man rechnet damit, dass sich die Situation bei der Flüchtlingsbeschulung in dieser Zeit entspannen wird und die Container dann nicht mehr gebraucht werden.
Die Kosten sollen deshalb so gering wie möglich gehalten werden. Die Containerklassen werden nur mit Strom versorgt, einen Wasseranschluss erhalten sie nicht. Rund 125 000 Euro kostet es, die beiden Containerklassen für rund zwei Jahre anzumieten und aufzustellen. Der Umbau der Kellerräume kostet rund 55 000 Euro.
Die Raumnot im Berufskolleg ist deshalb so groß, weil neben den üblichen Bildungsgängen seit Dezember 2015 auch fünf Internationale Förderklassen für Flüchtlinge eingerichtet werden mussten. In denen werden derzeit 87 Seiteneinsteiger beschult.
Mit Beginn des nächsten Schuljahres rechnet das Berufskolleg mit rund 45 weiteren Schülerinnen und Schülern, die aus den Förderklassen der Sekundarstufe I hierher wechseln werden. Somit werden zwei weitere Klassen entstehen. Die vorhandenen Internationalen Förderklassen werden kaum kleiner, weil nur ganz vereinzelt Schüler wechseln.
Eine der neu zu bildenden Klassen wird wohl „Fit für Mehr“ (FFM) vorbehalten sein, einem neuen Bildungsangebot des Ministeriums für Schule und Weiterbildung, das seit Februar an den Berufskollegs im Land möglich ist. Es ist eine weitere Option für neu zugewanderte Jugendliche zwischen 16 bis 25 Jahren, nicht mehr schulpflichtige Zuwanderer zwischen 18 und 25 Jahren haben sogar ein Anrecht darauf.
Das einjährige Bildungsangebot ist als Vorklasse gedacht, in der den Schülern Grundkenntnisse in Sprache, Mathematik und im politisch-gesellschaftlichen Bereich vermittelt werden. Anschließend wechseln sie in Internationale Förderklassen oder Maßnahmen des Jobcenters. Die Stadt geht davon aus, dass „Fit für Mehr“ im Mai starten wird. Das Projekt soll dem Ausschuss in seiner nächsten Sitzung vorgestellt werden.
Die Hauptschule Welheim bekommt Dependance
Auch die Hauptschule Welheim ist schon lange überfüllt. Deshalb hatte der Schulausschuss bereits im September beschlossen, dass sie eine Dependance im Teilstandort Blankenstraße der inzwischen aufgelösten Fürstenbergschule bekommt. Der ursprüngliche Plan, die Schule mit Pavillons zu erweitern, war aus Kostengründen verworfen worden.
Die Schulleitung hatte sich aus pädagogischen und organisatorischen Gründen vehement für die Pavillonlösung eingesetzt und sich noch im November dagegen entschieden, die Dependance bereits in diesem Schuljahr zu nutzen.
Wie dem Schulausschuss jetzt mitgeteilt wurde, hat die Schulleitung jetzt entschieden, dass die Klassen fünf und sechs nach den Sommerferien in die Schule an der Blankenstraße einziehen sollen Der Schülertransport für die Nutzung der Fachräume sowie der Schwimm- und Sporthalle am Hauptstandort und die Versorgung durch den Caterer sollen bis dahin noch geklärt werden.