Bottrop. . Emschergenossenschaft hat nach fünf Jahren Bauzeit den Abwasserkanal in Betrieb genommen.
- Emschergenossenschaft hat den „Boye-Zwilling unter Tage“ in Betrieb genommen
- Schmutzwasser fließt nun unterirdisch in dicken Rohren, oberirdisch fließt sauberes Wasser
- Stück für Stück wird Emschergenossenschaft den nun sauberen Fluss naturnah umgestalten
Ein weiterer Fortschritt beim Emscherumbau: In der Boye r fließt keine braune Brühe mehr, sondern sauberes und klares Wasser. Die Boye ist nach mehreren Jahrzehnten wieder abwasserfrei. Die Emschergenossenschaft hat nach fünf Jahren Kanalbau den neuen unterirdischen Sammler in Betrieb genommen.
Mit der Inbetriebnahme des „Boye-Zwillings unter Tage“ hat die Emschergenossenschaft das Schmutzwasser unter die Erde verbannt. Das Hauptziel, die Abwasserfreiheit in der Boye, ist damit erreicht. Dafür hat die Emschergenossenschaft seit 2012 einen rund acht Kilometer langen Abwasserkanal parallel zum Gewässer gebaut.
Naturnahe Umgestaltung
Der Pflicht folgt in den kommenden Jahren nun noch die Kür: Stück für Stück wird die Emschergenossenschaft den nun sauberen Fluss naturnah umgestalten. Ein erstes Teilstück unmittelbar westlich der B 224 wird aktuell bereits renaturiert und im Zuge dessen weiter nördlich auf Gladbecker Gebiet verlegt. In diesem Areal wird die bislang stark begradigte Boye wieder einen kurvenreicheren Verlauf erhalten.
Der Umbau der Boye ist ein Bestandteil des Generationenprojekts Emscher-Umbau, in das die Emschergenossenschaft über fast 30 Jahre prognostizierte 5,266 Milliarden Euro investiert. Diese Kosten werden zu rund 80 Prozent von den Mitgliedern der Genossenschaft getragen, also von Bergbau, Industrie und Kommunen. Knapp 20 Prozent steuern das Land NRW und die EU über Fördermittel bei. Der Umbau des Emscher-Systems wurde Anfang 1992 begonnen. Voraussichtlich Ende 2020 soll die Emscher, einst der „dreckigste Fluss Europas“, weitestgehend vom Abwasser befreit sein und – wo der Platz es zulässt – naturnah umgestaltet werden.