Bottrop. . Erste „Fremdschäm-Party“ nach langer Pause in neuer Location. Im ehemaligen „Swing“ soll sie nun dauerhaft stattfinden.
Hier nimmt das Fremdschämen kein Ende. Endlich kann wieder zu der Musik offen getanzt werden, zu der man früher im Kinderzimmer mit der Bürste in der Hand lauthals mitgesungen hat. Nach einer Pause ist die Party-Reihe „Fremdschämen“ wieder zurück in Bottrop. Nach drei Ausgaben im Malakoffturm wagen die Veranstalter Andree Seide und Salvatore Mancuso von „Ruhrpott Events“ ihr Comeback in neuer Umgebung; in der ehemaligen Diskothek „Swing“ direkt hinter der Factory.
„Wir haben über diese Location nur Gutes gehört und finden sie selber klasse“, so Seide. „Hier ist der alte Diskotheken-Charme noch spürbar. Keine Großraumdiskothek, aber trotzdem Platz für bis zu 600 Menschen – perfekt für uns.“ Hier steht Trash-Pop im Vordergrund; alles aus den 80ern, 90ern und von den Ohrwürmern der 2000er. Von One-Hit-Wondern bis zu den Schlagern für die Ewigkeit ist alles erlaubt; Hauptsache, es kann gefeiert und getanzt werden. „Wir wollen ein breites Publikum ansprechen und einen gewissen Anspruch bieten. Einfach einen runden Abend, an dem jeder Gast Spaß haben kann“, meint der Veranstalter weiter.
Dazu gehören auch aufwendige Deko und kleine Aufmerksamkeiten für die Gäste. Dieses Mal sind es hunderte Luftballons, Knicklichter-Brillen und Süßigkeiten aus den 90ern: lange Brausestangen, „Center Shocks“ und Zuckerarmbänder. Gemeinsam mit dem Team der Factory will „Ruhrpott Events“ dauerhaft in Bottrop Fuß fassen und das ehemalige „Swing“ wiederbeleben.
Diesen Ansatz begrüßen die Gäste. „Ich bin alteingesessener Bottroper und war auch früher oft im ‚Swing‘“, erzählt Andreas (40). „Ich finde es gut, dass hier wieder etwas passiert und die Disko wiederbelebt werden soll. Ich hoffe es klappt.“ Auch ehemalige Mitarbeiter der Kult-Diskothek sind gekommen, um sich die neue Veranstaltungsreihe anzusehen. „Ich habe zehn Jahre hier gearbeitet und war auch privat immer hier, denn das ‚Swing‘ war der Treffpunkt in Bottrop schlechthin“, meint Karin (51). Sie ist glücklich, dass hier wieder etwas gemacht wird. „Die Location war sehr lange geschlossen, aber für mich ist es perfekt. Eine große Tanzfläche und trotzdem findet man seine Freunde hier immer wieder, weil es übersichtlich ist. Außerdem finde ich das Konzept klasse, hier wieder mehrere Generationen anzusprechen. Ich drücke auf jeden Fall die Daumen und würde mich freuen, wenn hier wieder mehr passieren würde.“
Die nächste Party unter Schwarzlicht
Doch auch die jüngere Generation fühlt sich gut aufgehoben. „Wir haben eine Menge Spaß und freuen uns, endlich wieder laut Britney Spears und Backstreet Boys mitsingen zu können“, sagt Julia (25), die mit ihren Freundinnen die Tanzfläche unsicher macht. „Ich finde es gut, dass es jetzt öfter solche Partys gibt, denn hier ist für jeden etwas dabei.“ Anfang Juni wollen die Veranstalter die nächste „Fremdschämen“-Party ansetzen. Jede Veranstaltung soll ein eigenes Motto haben. Nächstes Mal soll es eine Party unter Schwarzlicht werden.