Bottrop. . Das Bottroper Unternehmen beteiligt sich am Landesprogramm „Kein Abschluss ohne Anschluss“ und bietet Achtklässlern einen Schnuppertag an.
Aus seinem Azubi-Leben will er berichten, das hat sich Alexander Claßen (17) vorgenommen. Als angehende Fachkraft für Lagerlogistik will er den drei Achtklässlern, die an diesem Morgen bei ihrer Berufsfelderkundung ins MC-Bauchemie-Lager schnuppern, alles Wichtige zeigen. Per Handscanner und „Ameise“, einem Elektrohubwagen, holt er säckeweise Material aus den Regalen und macht sie für die Auslieferung bereit.
Zwar scheinen sie zunächst Respekt davor zu haben, geht es hier doch um echte Aufträge. Aber schließlich helfen die August-Everding-Realschüler Samuel und Luc aktiv beim Einscannen der Codes, die sich am Lagerplatz und auf den Produkten befinden.
„Ich finde es spannend, etwas Handwerkliches auch in einer großen Firma zu machen“, erzählt Luc, warum er sich für die MC-Bauchemie interessiert. Für ihn, Samuel und Melanie bleibt es in dieser Woche nicht bei einem Schnuppertag in einem Betrieb. Denn jeder der mehr als 1000 Achtklässler in Bottrop soll mindestens drei Berufsfeld-Erkundungstage in unterschiedlichen Branchen absolvieren. Das Ganze ist Teil der Landesinitiative „Kein Abschluss ohne Anschluss – Übergang Schule-Beruf NRW“, bei der inzwischen alle weiterführenden Schulen Bottrops mitmachen.
Traumberuf schon gefunden
Von der Willy-Brandt-Gesamtschule kommt Ali, der bei MC-Bauchemie den Innendienst kennenlernt. Aufmerksam schaut er Lucas Krüger (20) an dessen PC-Arbeitsplatz über die Schulter. Der Industriekaufmann-Azubi weiht den Schüler in die Welt der Auftragsabwicklung ein. Gerade geht es um Gutschriften und Nachberechnungen. Klingt trocken, aber Ali ist richtig angetan: „Ich glaube, ich werde später auch Industriekaufmann.“
Gleich vier Berufsfeld-Erkundungstage hat der 14-Jährige für sich organisiert. „Montag war ich im Finanzamt, Dienstag bei Mewa. Und morgen gehe ich in einen Kindergarten“, erzählt er. Heute ist ohne Frage sein Favoriten-Beruf an der Reihe. Einzelne Tage in unterschiedlichen Berufen zu verbringen sei gut, um eine Vorauswahl für ein späteres, längeres Praktikum zu treffen.
Insgesamt bot MC-Bauchemie den Schülern je vier Plätze in vier unterschiedlichen Berufsbereichen zum Reinschauen an. So ging es etwa auch ins Labor. „Wir verstehen es als gesellschaftliche Verpflichtung, Schülern Perspektiven zu geben“, sagt Unternehmenssprecher Saki Moysidis. „Aber es ist für uns auch von Nutzen – denn wir brauchen Nachwuchs.“