Bottrop. . Kristina Stefani gehört zu den wenigen weiblichen Tischler-Azubis. Sie lernt bei Seibel und Weyer. Der Betrieb sichert über Ausbildung Nachwuchs.

  • Kristina Stefani schätzt es, bei ihrer Ausbildung handwerklich etwas herstellen zu können
  • Sie ist Tischler-Azubi im Familienunternehmen Seibel und Weyer
  • Arbeitsagentur wirbt mit der „Woche der Ausbildung“ dafür, Vielfalt der Jobmöglichkeiten im Blick zu haben

Frauen sind unter den handwerklichen Azubis im Familienunternehmen Seibel und Weyer (noch) Exoten. Kristina Stefani gehört dazu. Sie ist Tischler-Lehrling im dritten Lehrjahr – und sehr zufrieden mit ihrer Ausbildung rund um Laden- und Innenausbau. „Jeden Tag gibt es neue Aufgaben“, sagt die 21-jährige. Schon in der achten Klasse hatte sie ein Praktikum in diesem klassischen Männerberuf gemacht, aber erst nach dem Abitur entschieden, sich tatsächlich um eine Tischler-Lehrstelle zu bewerben.

Wenn’s körperlich buchstäblich zu schwer wird, helfen Kollegen oder Maschinen. Ihr Beispiel zeigt: Auf der Suche nach einer Ausbildung, die Freude macht, darf man vermeintlich vertraute Pfade ruhig mal verlassen. Auch dafür werben die Berater der Arbeitsagentur mit der aktuellen „Woche der Ausbildung“.

Nachwuchs wird übernommen

Kristina Stefani, Auszubildende im 3. Lehrjahr, steht an einer Maschine im CNC- Bearbeitungszentrum der Firma Firma Seibel und Weyer.
Kristina Stefani, Auszubildende im 3. Lehrjahr, steht an einer Maschine im CNC- Bearbeitungszentrum der Firma Firma Seibel und Weyer. © Thomas Gödde

Darüber hinaus wollen sie Betriebe dafür gewinnen, jungen Talenten eine Chance zu geben. Für Christian Conradi, Personalleiter bei Seibel und Weyer, ist das selbstverständlich – nicht zuletzt aus Firmeninteresse heraus. „Wir bilden aus, um unseren Nachwuchs zu sichern“, sagt Conradi. Entsprechend gut sind die Aussichten, nach der Lehre in der Firma bleiben zu können.

Das hat Kristina Stefani vor. Auf die Tischlerlehre lässt sich so manches aufbauen, die Technikerschule zum Beispiel oder ein Innenarchitektur-Studium. Doch: „Ich bin kein Büro-Mensch. Ich muss sehen können, was ich am Tag gemacht habe.“ Das sieht Mit-Azubi Justin Di Stefano ähnlich. Er kann sich vorstellen, später einmal den Meister zu machen.

Azubi stellt Beruf in den Schulen vor

Der 18-Jährige stellt seinen Beruf auch als Ausbildungsbotschafter der Handwerkskammer in Schulen vor. „Tischler ist eines der vielseitigsten Handwerke überhaupt“, schwärmt er. „Man kann alles machen und selber bauen, das ist richtig nützlich.“ Bei Seibel und Weyer gibt es gewissermaßen den Innendienst, bei dem zum Beispiel Regale oder Wandverkleidungen hergestellt werden. Und die Montage bei den Kunden vor Ort. „Man gibt uns viel Verantwortung“, erzählt Di Stefano.

Für das kommende Lehrjahr ab 1. August sind bei Seibel und Weyer noch Ausbildungsplätze frei. Neben zwei Tischlern werden bis zu zwei Metallbauer (Fachrichtung Konstruktionstechnik), ein Technischer Produktdesigner (Holz) und ein Technischer Systemplaner (Metall) gesucht. Bei allen werden gute Noten in Mathe, Deutsch und Technik vorausgesetzt.

Wichtig zudem: Zuverlässigkeit. „Jeder, der einen Vertrag bei uns unterschreibt, hat vorher in irgendeiner Form ein Praktikum bei uns gemacht“, fügt Conradi hinzu. Mindestens zur Probearbeit werden Bewerber geladen. Insgesamt zählt das Familienunternehmen bei knapp 200 Mitarbeitern an die 30 Auszubildende. Und weiblicher Nachwuchs ist unbedingt willkommen: „Wir haben uns auf die Fahnen geschrieben, dass mindestens eine Auszubildende pro Jahr eingestellt wird“, sagt Conradi.

Infos im Internet unter: www.seibelundweyer.de und berufenet.arbeitsagentur.de